Ohligser Heide: Viele trauern um erhängte Hündin "Bella"
Der Fall der getöteten Berner Sennen-Hündin "Bella" bewegt die Menschen. Auf Facebook wurde eine Kondolenz-Seite eingerichtet. Die Polizei vermutet einen Obdachlosen hinter der Tat.
Ohligser Heide. Es ist makaber: Am Samstagmittag hat die Familie der 46-jährigen Solingerin, deren Hund am Donnerstag von einem Unbekannten in der Ohligser Heide entführt worden war, einen schrecklichen Fund gemacht. Bei ihrer Suche nach der 13 Wochen alten Berner Sennen-Hündin „Bella“ fand sie den Welpen im dichten Unterholz — nur etwa 150 Meter von dem Ort entfernt, an dem der unbekannte Mann das Tier entführt hatte. Es hing an seiner Leine stranguliert an einem Baum.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Hund bereits kurz nach dem Diebstahl getötet wurde. Neben Raub ermittelt die Kripo nun auch wegen Tierquälerei. Die Leine wurde laut Polizei-Sprecherin Claudia Otto sichergestellt. Sie wird nun in der Kriminaltechnik auf DNA-Spuren untersucht.
Daher werden dringend Zeugen gesucht, die das Geschehen beobachtet haben oder Angaben zu dem unbekannten Täter machen können. Hinweise nimmt die Polizei unter (02 02) 2 84-0 entgegen. Weiterhin sollten Hundebesitzer, die in der Ohligser Heide unterwegs sind, wachsam sein und bei ähnlichen Erfahrungen unverzüglich die Polizei verständigen.
„Bella“ war am Donnerstag mit ihrem „Frauchen“ in der Ohligser Heide spazieren, als ein Mann die 46-jährige Frau zu Boden stieß, „Scheißköter“ schrie und die kleine Hündin im Bereich der Abzweigung Götsche/Autobahnbrücke entführte. Da die Überfallene kein Handy dabei hatte, konnte sie erst von zu Hause die Polizei verständigen.
Der Täter wird wie folgt beschrieben: Etwa 1,80 m groß, 40 bis 45 Jahre alt, stämmige Figur und auffällig wulstige Lippen. Er war dunkel bekleidet (Wollmütze, Jacke und Hose) und machte einen sehr ungepflegten Eindruck. Deshalb vermutet die Polizei laut Otto einen Nicht-Sesshaften hinter der Tat.
Der Fall der toten „Bella“ sorgt im Internet in Aufruhr. Bei Facebook äußern Menschen ihr Unverständnis: Christiane Hansch schreibt: „Das ist einfach nur grausam. Wie kann man nur so einen unschuldigen Welpen quälen? Die arme Familie findet ihn dann auch noch, furchtbar.“ Kerstin Frauke Theyssen will die Ohligser Heide nun meiden: „Ich gehe allein mit Hund und Kind nicht mehr dorthin. So weit ist’s gekommen.“ Claudia Brinkmann appelliert: „Ich hoffe, die Polizei wird dort nun öfter unterwegs sein. Es ist an der Zeit, dass die Polizei und auch die Bürger achtsamer werden. Ich empfehle, immer ein Pfefferspray dabei zu haben.“
Philipp Müller hat bei Facebook sogar eine Kondolenz-Seite eingerichtet. 341 Anhänger hatte die Seite am Montagmorgen. ff, mw