Olympia: Schwimmende Wale am Stadiondach

Der Düsseldorfer Multimediakünstler Andrée Verleger verzauberte mit seinen Bildern vier Milliarden Menschen.

Peking/Düsseldorf. "Der Wal ist meinem Hirn entschwommen", erzählt Andrée Verleger nicht ohne Stolz. Als einziger Deutscher hat der Düsseldorfer Multimediakünstler an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking mitgewirkt und mit seinen an der Innenseite des Stadiondaches projizierten schwimmenden Walen 91000 Besucher im Stadion und vier Milliarden TV-Zuschauer in der ganzen Welt verzaubert.

"Die Atmosphäre im Stadion war überwältigend, mir ist das ein oder andere Tränchen aus dem Auge geflossen", sagte der 49-Jährige nach dem grandiosen Event im "Vogelnest", wie das Stadion genannt wird. Unter Chinas Starregisseur Zhang Yimou wirkte Verleger auch an anderen Bildern der Eröffnungsfeier mit.

Die lebensgroßen Blauwale in 3-D-Format zogen in einer Unterwasserwelt ihre Kreise rund um das große Stadiondach. "Viermal hatten wir das ganze Programm vorher geprobt", berichtete der Künstler, der das Projekt seit Oktober 2007 mit der Düsseldorfer Filmproduktionsagentur congaz vorbereitet hat. Beim ersten Treffen mit dem international gefeierten Regisseur der Eröffnungsfeier, Zhang Yimou, habe er eine Gänsehaut gehabt. Das habe sich aber bald gelegt. "Er sagte mir immer wieder, dass ich ihn inspiriere."

So kam es auch zu den Walen. "Wir wollten etwas mit Wasser machen, und da fiel mir dies ein." Schließlich sei die ringförmige Projektionsfläche am Dach des Nationalstadions mit 660 Metern die längste weltweit gewesen, ideal für Wesen in Originalgröße. "Der Wal konnte sich da richtig ausschwimmen.