Olympia-Stadt London im Rekord-Rausch

Auch Sportmuffeln bietet die Metropole Spitzenleistungen. Ein Streifzug durch die Olympia-Stadt.

London. Die olympische Metropole lockt mit Superlativen, die auch Sportmuffel begeistern können. Wir listen auf, welche Attraktionen eine Goldmedaille verdient hätten.

Niemand kennt die Stadt so gut wie sie: Die Obdachlosen von SockMobEvents.co.uk zeigen Touristen ihre Geheimtipps jenseits der ausgelatschten Pfade eines Reiseführers. Wer dem Blick durch die Brille eines Großstädters folgt, der auf der Straße lebt, lernt die ungeschminkte Wirklichkeit des Lebens in der britischen Metropole zu sehen. Touren werden in Shoreditch, Covent Garden, Brick Lane und Mayfair angeboten.

Westfield Stratford City, ein Zwei-Milliarden-Euro-Projekt, wartet mit 268 Geschäften auf. Direkt an der U-Bahn-Station Stratford gelegen, können Modeliebhaber dort einen neuen Bestwert aufstellen: Wer die volle Länge und jede Etage des Shopping-Tempels abläuft, kommt auf sieben Meilen.

Bei „Rules“ in Covent Garden hat schon Charles Dickens Austern geschlürft. Seit 1789 ist das Restaurant Treffpunkt für hungrige Schöngeister, Stars und Schauspieler. Verändert hat sich in 220 Jahren Geschichte fast nichts: Samtstühle und opulentes Dekor sättigen das Auge, Wild, Pies und Puddings den Magen.

Wer den Ausblick aus den Panorama-Sesseln von „Vertigo“ nicht genießt, dem ist nicht zu helfen. Die kreisrunde Bar auf der 42. Etage eines Hochhauses bei Liverpool Street Station ist der luftigste Ort Londons für Häppchen und Champagner. Notwendig: ordentliche Garderobe, Reservierung und das Ertragen einer flughafen-ähnlichen Taschenkontrolle bei Einlass.

Wer die Meisterleistung britischer Ingenieure bestaunen möchte, steigt auf der Northern Line an der Haltestelle Hampstead aus der U-Bahn aus. Im ältesten unterirdischen Verkehrssystem der Welt ist dies mit 58,5 Metern der tiefste Punkt. Wer die Treppe nach oben nimmt, wird für die Beinarbeit mit einem Ausflug in eines der schönsten Stadtviertel Nordlondons belohnt.

Ob „The Feathers“ in Marylebone (43 Linhope St.) oder „The Rake“ (14 Winchester Road) am Borough Market den Titel des kleinsten Pubs tragen darf, darüber wird gestritten. Bleibt nur: Beide Schänken besuchen, ein Pint Bier bestellen und die Quadratmeterzahl nachmessen.

Das „Rock and Sole Plaice“ am Covent Garden (47 Endell St.) ist der Klassiker unter den Klassikern: Seit 1871 bestellen Einheimische dort an der Theke frittierten Kabeljau, Erbsenpüree und Chips (dicke Pommes) mit Essig. Wer einen Sitzplatz haben will, braucht Geduld.

Der größte geschliffene Diamant der Welt residiert in all seiner Pracht von 530 Karat im Tower. Die Kostbarkeit funkelt in 76 Facetten und wurde in das Zepter von König Edward VII. eingearbeitet. Der (noch größere) Rohdiamant wurde 1905 in Südafrika von einem englischen Minenbesitzer geschürft.

Nicht Queen Elizabeth II., sondern Queen Victoria hält mit 63 Jahren auf dem Thron den derzeitigen Dienstrekord als Monarchin. Den Höhen und Tiefen ihres Lebens kann man im renovierten Kensington Palace nachspüren.

Vorsicht, Genickstarre. „The Shard“ oder „Die Scherbe“ ist der jüngste Neuzugang in Londons Skyline. 310 Meter ragt der Renzo-Piano-Bau an der 32 London Bridge Street in den Himmel. Restaurants und ein Hotel ziehen noch dieses Jahr ein.

Wer Gebibber und Regen in Düsseldorf oder Köln satt hat, der sollte Karneval in London feiern: Am 26. und 27. August findet wie jedes Jahr Europas größter Straßenkarneval in Notting Hill statt. Tänzerinnen verwandeln die Stadt an diesem Wochenende in einen Außenposten von Rio de Janeiro.

„Brown’s Hotel“ (Albemarle St.) öffnete 1837 erstmals seine Türen und trägt heute stolz fünf Sterne. Schon Theodore Roosevelt und Schriftsteller Rudyard Kipling schliefen im viktorianischen Ambiente.

Wer’s morbid mag, ist im „Old Operating Theatre“ (www.thegarret.org.uk) richtig. In dem antiken „Emergency Room“ im Dachgeschoss einer Kirche wurden im 19. Jahrhundert Frauen operiert. Ob gewaltiges Chirurgenbesteck oder schalldichte Wände — der Besuch macht dankbar für die Fortschritte in der Anästhesie.