Orkantief „Alexandra“ bringt schwere Sturmböen (mit Video)

Offenbach (dpa) - Ein ungewöhnlich starkes Orkantief über dem Atlantik beschert Deutschland schwere Orkanböen. An der Nordseeküste und in den Mittelgebirgen erwarten Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) noch bis mindestens Freitag Stürme bis zu einer Windstärke 12.

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Selbst über das Flachland fegt der Wind in den kommenden Tagen mit bis zu 70 Stundenkilometer hinweg, wie der DWD mitteilte. Ursache dafür ist Tief „Alexandra“, das südöstlich von Island liegt.

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Auf Helgoland wurde am Mittwoch eine Windgeschwindigkeit von 104 Stundenkilometern gemessen, auf Sylt 97 und auf dem Brocken im Harz sogar 130. Auf der Nordsee bildeten sich Wellen von bis zu 15 Metern Höhe.

Unruhig war es auch im Norden Großbritanniens: Auf mehreren Inseln im Westen Schottlands waren mehr als 17 000 Haushalte ohne Strom. In Irland und Schottland wurden Fährverbindungen eingestellt.

Zwar verliert „Alexandra“ am Donnerstag an Kraft, doch über dem Atlantik entwickelt sich mit „Billie“ bereits ein neues Tief, das voraussichtlich am Freitag auf Deutschland treffen wird. Immerhin: „Billie“ bringt nicht nur Sturm, sondern auch deutlich mildere Luft. Zum Wochenende erwarten die Wetterforscher daher bereits wieder Temperaturen von bis zu elf Grad - von Schnee ist da keine Spur.

In Ski-Gebieten wie etwa dem Feldberg im Schwarzwald, der am Samstag in die Saison startet, müssen Wintersportler daher vor allem auf Kunstschnee bauen. „Ein Wintereinbruch ist nicht in Sicht“, sagte eine DWD-Meteorologin. Auch in Alpennähe sollen die Temperaturen erst einmal wieder deutlich nach oben gehen.

„Alexandra“ ist mit einem Kerndruck von 955 Hektopascal (hPa) ein deutlich stärkeres Tiefdruckgebiet als Orkan „Kyrill“, der mit 960 hPa im Januar 2007 über Deutschland hinwegfegte. Auch „Lothar“, der an Weihnachten 1999 wütete, brachte es nur auf einen Minimalwert von 962 hPa. Deutschlandweit wurde der tiefste Druck am 27. November 1983 mit 954,4 hPa in Emden in Niedersachsen gemessen.