Streaming Oscar-Gewinnerin Michelle Yeoh in neuem „Star Trek“-Ableger

London · Als skrupellose Philippa Georgiou war Michelle Yeoh der Lichtblick in „Star Trek: Discovery“. Jetzt spielt sie die Hauptrolle in einem Spin-off-Film. Im Interview schwärmt sie von ihrer Anti-Heldin.

«Neue Horizonte erkunden.» Michelle Yeoh ist zurück.

Foto: -/Paramount/dpa

Seit sie vor gut sieben Jahren in der Serie „Star Trek: Discovery“ erstmals als Captain Philippa Georgiou zu sehen war, hat sich viel getan bei Michelle Yeoh. Ein Star war die heute 62-Jährige schon vorher. Doch der Oscar-Gewinn für „Everything Everywhere All At Once“ (2022) hat die in Malaysia geborene Schauspielerin in Hollywood noch populärer gemacht. Gerade war sie im Musical-Erfolg „Wicked“ im Kino zu sehen. Ab 24. Januar kehrt sie im Spin-off-Film „Star Trek: Section 31“ auf Paramount+ als Antiheldin Philippa Georgiou auf die heimischen Bildschirme zurück.

Faszination „Star Trek“ und der Reiz des Bösen

„"Star Trek" wird immer ein Teil von mir sein“, sagte Yeoh der Deutschen Presse-Agentur in London. „Ich habe mich von Star Trek nie wirklich verabschiedet und hatte immer im Kopf, die Rolle von Philippa Georgiou erneut zu spielen. Ich wollte ihre Geschichte weitererzählen und herausfinden, was noch alles mit ihr passieren könnte. Und mit Section 31.“

Die skrupellose Ex-Herrscherin wird zu einer Verbündeten der Förderation und tritt dem Geheimdienst Section 31 bei.

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In der Serie „Star Trek: Discovery“ spielte Yeoh eine Doppelrolle - als sympathische Föderationskapitänin Georgiou, die ein tragisches Schicksal ereilt, und als deren bösartiges Alter Ego aus dem Spiegeluniversum, die tyrannische Imperatorin Georgiou. Das Böse reizt Yeoh. „Mir hat diese Figur so gut gefallen und der Gedanke daran, was wir mit ihr alles machen können und welche neuen Horizonte wir mit ihr erkunden können.“

Eine befreiende Rolle für Michelle Yeoh

Nachdem es Imperatorin Georgiou in „Star Trek: Discovery“ ins sogenannte Prime-Universum verschlagen hat, verändern sich ihre moralischen Werte zumindest ein wenig. Die skrupellose Ex-Herrscherin wird zu einer Verbündeten der Förderation und tritt schließlich dem Geheimdienst Section 31 bei. Wirklich trauen mag man ihr aufgrund ihrer dunklen Vergangenheit allerdings nicht.

„Mit Philippa Georgiou darf ich all die Dinge tun, die ich immer machen wollte, im richtigen Leben aber nicht tun kann“, erzählte Yeoh mit einem Lachen. „Es ist befreiend, aber man muss auch aufpassen, dass die Figur nicht zu einer Karikatur verkommt. Denn Philippa Georgiou trägt eine Menge Ballast mit sich herum. Und sie lebt ein ziemlich einsames Leben.“

Viel Action und ein paar Easter Eggs

In „Star Trek: Section 31“ geht Georgiou mit einem Team von ungewöhnlichen Charakteren auf eine Mission, um eine mysteriöse Geheimwaffe zu sichern, die für große Zerstörung sorgen könnte. Dabei wird Georgiou überraschend mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Der actionreiche Film von Regisseur Olatunde Osunsanmi wirkt wie eine längere Serienfolge und hat mehr mit einem Jason-Statham-Film gemeinsam als mit dem ursprünglichen „Raumschiff Enterprise“. Es gibt aber Rückbezüge und versteckte Überraschungen für Fans, sogenannte Easter Eggs - Stichwort: Rachel Garrett.

Für Yeoh, die früher unter anderem in Jackie Chans „Police Story 3 - Supercop“ mit halsbrecherischen Stunts für Furore sorgte und James Bond in „Der Morgen stirbt nie“ Paroli bot, waren die Kampfszenen besonders reizvoll. „Philippa Georgiou ist wie eine wandelnde Waffe. Echt alles an ihr kann eingesetzt werden - ihre Nägel, ihr Halsband, einfach alles“, sagte sie. „Sie hat so viele versteckte Waffen, dass du nie weißt, wo die nächste herkommt.“

„Star Trek: Section 31“ als Auftakt einer Filmreihe?

Ursprünglich sollte „Star Trek: Section 31“ eine Serie werden und parallel zu „Star Trek: Discovery“ laufen, bevor das Projekt in einen Film gewandelt wurde. Laut Michelle Yeoh soll es aber nicht der letzte Auftritt von Philippa Georgiou werden. Die Oscar-Gewinnerin hofft auf weitere Filme. „Wenn man etwas Besonderes macht, hofft man immer, dass es langlebig wird. Und das bedeutet, dass man etwas gemacht hat, was auch der Rest der Welt gern sehen möchte.“

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(dpa)