Pariser Designer sind glanzvoll und düster zugleich

Paris (dpa) - Wie sieht der nächste Winter hinsichtlich der Mode aus? Pariser Designer geben schon Mal den Ton vor: dunkel. Es glänzt und glitzert aber trotzdem ein wenig.

Ladylike und locker: Die Designer Alber Elbaz (Lanvin) und sein Kollege Alexander Wang (Balenciaga) haben in Paris den Ton für die Mode des nächsten Winters vorgegeben. Beide punkteten bei den Prêt-à-Porter-Schauen der Damenkollektionen für Herbst/Winter 2013/14 mit herausragenden Kollektionen. Das Debüt des 29-jährigen Wang zählte zu den meisterwarteten Schauen der Saison.

Der New Yorker folgte klug der Tradition des einstigen Couture-Hauses. Skulptural geschnittene Kleider, kurzgeschorene Felljacken und Kostüme mit geschwungenen Oberteilen waren in dezentem Schwarz-weiß gehalten. Als Blickfang diente ein Marmor-Muster.

Auch Alber Elbaz hielt sich an Schwarz, doch streute er hier und da bunte Stickereien in Form von Insekten und Blüten darüber. Die Entwürfe wirkten glamourös und zugleich alltagstauglich.

Corsagen-Kleider, mehrlagige Chiffonblusen und tolle Oversize-Mäntel oder Kostüme in Herrenstoffen fielen weich. Eingefärbte Pelzteile und auffallende Ketten mit kleinen Botschaften wie „Help“ oder „Love“ komplettierten die Kollektion.

Bei Rochas gab es Tagespyjamas aus Seide in einer adretten Variante. Ähnlich entspannt gehen es viele Designer für die nächste Saison an. Die Zeit von Leuchtfarben scheint zunächst vorbei. „Glamorous gloom“ (glanzvolle Düsterheit/Schwermut) nannte Star-Kritikerin Suzy Menkes die Hinwendung zu neuer Bedecktheit.

Entspannung herrscht nicht nur in Bezug auf Kleiderschnitte, sondern auch auf die Schauen an sich. Erstmals präsentierte der Massenmoden-Gigant H&M Entwürfe auf den Defilees der Top-Designer.

Die Luxushäuser schienen sich nicht daran zu stoßen. Doch warum auch? H&M hatte sich schließlich mit der Robe von Schauspielerin Helen Hunt vergangene Woche auch in den Reigen der Oscar-Kleider eingefügt.