Polizeibrutalität in Südafrika: Acht Polizisten in Haft
Pretoria (dpa) - Südafrikas Polizei zieht harte Konsequenzen aus einem brutalen Einsatz, bei der Beamte einen Mann zu Tode geschleift hatten. Acht Polizisten wurden festgenommen und sollen am Montag wegen mutmaßlichen Mordes vor Gericht gestellt werden.
Dies bestätigte der Sprecher der unabhängigen Polizeiaufsichtsbehörde Ipid, Moses Dlamini. Der Vorgesetzte der Polizisten wurde seines Amtes enthoben.
Ein am Donnerstag veröffentlichtes Video zeigt einen Taxifahrer, der hinter einem Polizeiwagen hergeschleift wird. Der Mann starb. Die Misshandlung hatte die südafrikanische Öffentlichkeit schockiert. „Das Video zeigt, dass eindeutig die Rechte des Opfers verletzt wurden“, sagte Südafrikas Polizeichefin Riah Phiyega in Pretoria. Südafrikas Polizei dürfe sich niemals so verhalten, wie das geschehen sei. „Wir sind entsetzt.“
Polizisten hatten am Dienstag in Daveyton nahe Johannesburg den Mann aus Mosambik an ihren Wagen gefesselt und bis zum Revier mitgeschleift. Der Verdächtige starb an schweren Kopfverletzungen. Südafrikas Präsident Jacob Zuma hatte die „brutale Tötung“ des 27-Jährigen scharf verurteilt.
Die größte Oppositionspartei, die Demokratische Allianz, hatte zuvor der Polizeichefin vorgeworfen, die Brutalität in den eigenen Reihen nicht ernst genug zu nehmen. „Wir müssen die Ursachen der Polizeibrutalität angehen und nicht bloß die Symptome“, sagte die DA-Sprecherin Dianne Kohler-Barnard. Die Polizeiführung müsse angesichts „zahlreicher und schwerwiegender Fälle in den vergangenen fünf Jahren“ einen Aktionsplan vorlegen und „die Professionalisierung und Entmilitarisierung der Polizei“ vorantreiben.