Ade Tannenzapfen und Co Persönliche Botschaften und Motive: Trends bei Grabgestecken
Gelsenkirchen(dpa/tmn) - Zu den Totengedenktagen im Herbst legen viele Angehörigen Gestecke auf die Gräber. Früher sah man hier auf jedem Grab irgendwie das gleiche: Gebinde aus Zweigen vom einem Nadelbaum, getrocknete Früchte und Tannenzapfen.
Doch diese Zeiten scheinen vorbei: „Die Gestecke werden immer individueller und hochwertiger“, sagt Christine Steinbach vom Fachausschuss für Umwelt, Friedhof und Floristik im Fachverband Deutscher Floristen in Gelsenkirchen.
Angehörige ordern bei den Floristen nun oft Gestecke mit Motiven, die den Verstorbenen gefallen haben, und in deren Lieblingsfarben. Auch soll das Gesteck oftmals die Form des Grabsteins aufgreifen, um so für ein stimmiges Gesamtbild zu sorgen.
Besonders fällt Steinbach auf: Individuelle Spruchbänder sind gefragt - etwa mit „Im Gedenken, deine Familie“ oder man listet die einzelnen Namen auf. „Wir beschriften diese Bänder sogar mit der Hand. Die Kunden wollen einfach keine Massenware mehr.“ Und grundsätzlich sind frischere Farben beliebt: Beerentöne wie Pink und Rot und das helle Grün von Moos. Auch Rinde verwenden die Floristen gerne.
Neu ist, dass viele Angehörige gar nicht mehr bewusst nach etwas allzu Dauerhaftem suchen. Während früher die Gestecke für die Trauertage im November oftmals den ganzen Winter über als Schmuck auf dem Grab geblieben sind, wird heute zur Adventszeit schon wieder umdekoriert, erklärt die Floristmeisterin aus Karlsruhe.
Steinbach rät, sich von Mitte Oktober an nach den Gestecken und Ideen umzuschauen. Dann beginnen die Floristen damit, Ausstellungsstücke und Anschauungsbeispiele mit Tannen- und Fichtenzweigen zu gestalten. Vorher sollte man die Gestecke auch nicht aufs Grab legen: Denn die dann oft noch zu warme Witterung würde die Zweigspitzen austrocknen lassen. Ist es dann aber mal richtig kalt, können die Gebinde bis ins Frühjahr erhalten bleiben.