Pferdefleisch-Skandal: „Weitere schlechte Nachrichten“ möglich

London (dpa) - Im Skandal um als Rind deklariertes Pferdefleisch in Großbritannien könnte es nach Ansicht des britischen Umweltministers Owen Paterson „weitere schlechte Nachrichten geben“. Das sagte der Politiker am Samstag nach Gesprächen mit Herstellern und Vertretern der Lebensmittel-Aufsichtsbehörde FSA.

Erst Ende kommender Woche erwarten die Behörden darüber Klarheit, in welchem Umfang Pferdefleisch in Fertigkost gelangt ist.

Tausende Menschen haben ohne ihr Wissen Pferdefleisch gegessen, seit Tagen kommen auf der Insel neue Details ans Licht. Die Aufsichtsbehörde vermutet hinter dem Skandal kriminelle Machenschaften. Die Polizei hat bislang keine Ermittlungen aufgenommen. Hersteller sind jedoch verpflichtet worden, ihre Rindfleisch-Produkte zu testen. Auch in Deutschland hat der Skandal Folgen: Das Düsseldorfer Verbraucherschutzministerium verschärfte als Reaktion auf den Eklat die Produktkontrollen.

Nach Untersuchungen der britischen Lebensmittel-Aufsichtsbehörde FSA enthielten als Rindfleisch-Lasagne deklarierte Produkte eines großen Herstellers bis zu 100 Prozent Pferdefleisch. Die Kunden wussten davon nichts. Erste Spuren führen zu einem französischen Hersteller, der Fleisch unter anderem auch aus Rumänien bezieht. Begonnen hatte der Fall Mitte Januar mit dem Fund von Pferdefleisch-Spuren bei irischen Herstellern.