Schmähpreis Verbraucher sollen sich gegen Plagiate entscheiden

Frankfurt/Main · Zum Auftakt der Frankfurter Konsumgütermesse „Ambiente“ sind erneut abgekupferte Nachahmerprodukte mit dem Negativ-Preis „Plagiarius“ angeprangert worden.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Die entdeckten Fälschungen kamen in der Masse aus chinesischen Fabriken, teils im Auftrag europäischer Firmen, wie der veranstaltende Verein Plagiarius am Freitag mitteilte. Den Originalherstellern entstünden hohe materielle und immaterielle Schäden. Der Verein appellierte an die privaten Verbraucher, sich bewusst gegen den „Ramsch mit Label von Kriminellen“ zu entscheiden.

Der Schmäh-Preis ist ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase, die symbolisch für die ungerechtfertigten Gewinne der Produktpiraten steht. Die Nominierung treffe allerdings keine Aussage darüber, ob die jeweilige Nachahmung im juristischen Sinne erlaubt oder rechtswidrig sei, schränkte der Verein ein. Die Nachahmer erhalten regelmäßig Gelegenheit, sich zu den Vorwürfen zu äußern. In den vorgestellten Fällen hatten sie meist Unterlassungserklärungen für den weiteren Vertrieb unterschrieben.

Als krasseste Nachahmung wurde das „Schrägsitzventil Typ 2000“ ausgewählt, dessen Original von Bürkert im baden-württembergischen Ingelfingen gefertigt wird. Die Kopie aus dem ostchinesischen Ningbo trage alle typischen Bürkert-Designmerkmale, teilte die Jury mit.

Nachgemacht werden nicht nur hochwertige Konsumgüter, wie sie auf der Ambiente als weltgrößter Messe dieses Sortiments gezeigt werden. Erhebliche Risiken für die Verbraucher ergeben sich unter anderem aus nachgemachten Medikamenten, Medizingeräten oder Auto-Ersatzteilen.

Auf der Ambiente 2019 zeigen 4451 Aussteller aus 92 Nationen bis Dienstag (12. Februar) ihre Produkte rund um Themen wie Schenken, Genießen und Wohnen. Gastland ist Indien, das einen Mix aus modernem Design und traditioneller Handwerkskunst präsentiert. Auf der Messe werden auch mehrere Designpreise verliehen. Im vergangenen Jahr zog sie 133 582 Fachbesucher an.

(dpa)