„Planking“ — Siegeszug eines skurrilen Hobbys

Menschen lassen sich liegend an kuriosen Orten fotografieren. Ein Versuch endete tödlich.

Brisbane. Zuerst war es nur ein harmloser Spaß: Leute legten sich flach auf den Bauch, den Kopf nach unten, die Arme am Körper und ließen sich — steif wie eine Planke — an möglichst ungewöhnlichen Orten fotografieren.

„Planking“ nennt sich die seltsame Mode, die in sozialen Netzwerken wie Facebook immer öfter auf Fotos zu beobachten ist. Doch nun ist das erste Todesopfer zu beklagen: Im australischen Brisbane stürzte ein junger Mann beim „Planking“ von einer Balkonbrüstung im siebten Stock. Jede Hilfe kam zu spät.

Dem Hype, der zurzeit insbesondere in Australien und Japan um sich greift, scheint das Unglück keinen Abbruch zu tun. „Geplankt“ wird an den verschiedensten Orten: auf Kühlschränken, Werbeschildern, Feuerhydranten oder in Fahrstühlen — der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Leider bei einigen Menschen aber auch der Unvernunft nicht: Die australische Polizei berichtete von Jugendlichen, die von Schienen oder gar von Kränen geholt werden mussten.

„Wir hatten befürchtet, dass es irgendwann zu einem Todesopfer kommen würde“, sagte der stellvertretende Polizeichef von Queensland, Ross Barnett. Erst vergangene Woche hatte die Polizei vor solchen vermeintlichen Späßen gewarnt und einen jungen Mann angeklagt, der sich auf einem fahrenden Polizeiauto hatte fotografieren lassen.

In der australischen „Planking“-Szene löste die Todesnachricht kaum Mitleid aus. „Das soll doch alles nur Spaß sein, aber man muss schon gesunden Menschenverstand haben“, schrieb ein Nutzer bei Facebook.