Polizei tötet mit Axt bewaffneten Mann in US-Kino
Nashville (dpa) - Ein mit einer Softair-Pistole, einer Axt und Pfefferspray bewaffneter Mann ist in einem Kino im US-Staat Tennessee von der Polizei getötet worden.
Er hatte mit der täuschend echt aussehenden Nachbildung einer Pistole auf Einsatzkräfte geschossen und das Pfefferspray versprüht. Einen Kinobesucher verletzte er an der Schulter, wie Polizeisprecher Dan Aaron sagte. Einer der beiden Rucksäcke, die der 29-Jährige bei dem Vorfall nahe Nashville am Mittwoch bei sich trug, enthielt zudem eine Bomben-Attrappe und wurde von Sprengstoff-Experten kontrolliert gesprengt.
Der Fall erinnert an frühere Gewalttaten in US-Kinos. Erst vor knapp zwei Wochen hatte ein Mann in einem Kino im Bundesstaat Louisiana das Feuer eröffnet und zwei Frauen und sich selbst getötet. Die Tat kam drei Jahre nach dem Amoklauf in einem Kino in Aurora (Colorado) mit zwölf Toten und Dutzenden Verletzten. Dem Todesschützen James Holmes droht weiterhin die Todesstrafe.
Bei dem Vorfall nahe Nashville kämpfte der vermutlich obdachlose Verdächtige nach Angaben der Polizei mit psychischen Problemen und wurde deshalb mindestens dreimal in entsprechenden Einrichtungen behandelt. Über die Jahre lebte er in mehreren Bundesstaaten im Süden der USA.
Ein Polizist, der eigentlich zu einem Autounfall wollte, betrat innerhalb weniger Minuten das Kino. Als der Verdächtige mit seiner Druckluftwaffe auf den Beamten schoss, feuerte dieser auf den 29-Jährigen und zog sich zurück, um auf eine Spezialeinheit zu warten. Vier Polizisten schossen dann auf den Mann. Er wurde bei seiner versuchten Flucht durch den Hinterausgang getötet, als er mit seiner Axt auf mehrere Polizisten zustürmte. Zum Zeitpunkt der Tat waren möglicherweise bis zu 20 Menschen im Gebäude.
„Der Schütze hat offenbar Pfefferspray im ganzen Kino versprüht“, sagte Polizeisprecher Aaron. Ein an der Schulter verletzter 58-Jähriger sowie dessen Frau und Tochter wurden wegen des Reizgases behandelt, weitere Verletzte gab es nicht. Der Schütze trug vermutlich wegen des Pfeffersprays einen Mundschutz, auch die Polizisten wurden für den Einsatz mit Gasmasken versorgt.
Aaron und Feuerwehrsprecher Brian Haas lobten den Einsatz des Polizisten, der zuerst im Einsatz war. „Die Handlungen des ersten Beamten, der das Kino betrat, könnten gut mehrere Menschen gerettet haben“, sagte Aaron. „Dies hätte deutlich schlimmer sein können“, sagte Haas.
TV-Sender zeigten Bilder Dutzender Einsatzwagen auf dem Parkplatz vor dem Kino. Zeugen aus nahe liegenden Geschäften berichteten, mehrere schnell aufeinanderfolgende Schüsse gehört zu haben.