NRW-Staatspreis für „Nagelkünstler“ Günther Uecker

Düsseldorf (dpa) - Der „Nagelkünstler“ Günther Uecker erhält den diesjährigen Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Der 85-jährige habe „mit seinem Lebenswerk Generationen von jungen Künstlern beeinflusst und die zeitgenössische Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich mitgeprägt“, sagte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) bei der Bekanntgabe am Donnerstag in Düsseldorf.

Die Auszeichnung ist mit 25 000 Euro dotiert. Uecker erhält sie am 22. Oktober in Düsseldorf.

Der Staatspreis ist die höchste Auszeichnung, die das Land NRW vergibt. Die Landesregierung würdigt damit Menschen, die herausragende Leistungen erbracht haben und NRW besonders verbunden sind. Dies sei bei Uecker seit 60 Jahren der Fall, sagte Kraft. „Seine Werkstatt hat er immer hier in NRW behalten.“ Der Maler und Objektkünstler, der in den 60er Jahren zur Avantgarde im Umfeld der Düsseldorfer Kunstakademie zählte, gehöre zu den wichtigsten und einflussreichsten Künstlern Deutschlands.

„Nordrhein-Westfalen ist in der bildenden Kunst ein Land mit großer Tradition und Ausstrahlungskraft“, unterstrich Kraft. „Mit der Entscheidung für Günther Uecker haben wir hier ein Ausrufungszeichen gesetzt.“

Mit der ihm eigenen Sprache werde Uecker überall in der Welt wahrgenommen, verstanden und gewürdigt. Durch die Jahrzehnte seines Kunstschaffens ziehe sich sein Satz: „Wo die Sprache versagt, da beginnt das Bild.“ Ausgehend von seinem Kunststudium in Düsseldorf habe Uecker eine internationale Erfolgsgeschichte geschrieben. „Seine Nagelreliefs aus vielen Jahrzehnten genießen Weltruf.“

Uecker ist der 52. Träger des Staatspreises NRW. Die Auszeichnung wurde 1986 zum 40. Geburtstag des Landes gestiftet.