Priester unter Missbrauchsverdacht nach Deutschland ausgeliefert

Kapstadt/Aachen (dpa) - Ein unter Verdacht des sexuellen Missbrauchs stehender deutscher Priester ist von Südafrika nach Deutschland ausgeliefert worden. Er sitze in Untersuchungshaft, teilte die Staatsanwaltschaft Krefeld am Mittwoch auf Anfrage mit.

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Sie wirft dem Mann Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in 37 Fällen vor.

Der Geistliche aus dem Bistum Aachen hatte sich 2010 selbst angezeigt, nachdem die Staatsanwaltschaft Krefeld Ermittlungen aufgenommen hatte. Nach Angaben des Bistums war er 2007 in die Auslandsseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz gewechselt. Die südafrikanische Justiz beschuldigte ihn, im Jahr 2008 in einem Kirchencamp Jungen und junge Männer sexuell missbraucht zu haben. Er soll sich mit ihnen Betten, Saunas und Duschen geteilt haben.

Dafür stand der suspendierte katholische Priester in Südafrika vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Krefeld hatte den Auslieferungsantrag im vergangenen Jahr gestellt. Daraufhin ließ die südafrikanische Staatsanwaltschaft die Anklage fallen, noch bevor ein Urteil gesprochen wurde. „Wir haben den Fall zurückgezogen, um den Prozess der Auslieferung zu erleichtern“, sagte der Sprecher Nathi Mncube.