Prinz Andrew sagt Saudi-Arabien-Reise ab
London (dpa) - Der britische Prinz Andrew hat Medienberichten zufolge eine Reise nach Saudi Arabien abgesagt. Die für kommende Woche geplante Tour falle ausschließlich aus Sicherheitsgründen aus, zitierte die Nachrichtenagentur PA eine nicht näher benannte Quelle im Palast.
Jegliche Vermutung, der wahre Grund seien Medienberichte über Kontakte Andrews etwa zur Familie von Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi, zu Waffenschmugglern und anderen zweifelhaften Leuten, seien „absolut falsch“, hieß es. Offiziell teilte der Palast mit, man äußere sich grundsätzlich nicht zu Auslandsreisen des Prinzen.
Andrew sollte in seiner Position als Handelsbeauftragter der britischen Regierung in Saudi Arabien Geschäfte für die Verteidigungsindustrie vermitteln, wie mehrere Medien berichteten. Der zweite Sohn der britischen Queen Elizabeth II. war in den vergangenen Wochen schwer in die Kritik geraten, weil er unter anderem mit einem verurteilten Kinderschänder befreundet gewesen sein soll. Auch unterhielt er Kontakte zum Schwiegersohn des verjagten tunesischen Präsidenten Ben Ali und weiteren umstrittenen Personen.
Durch die Berichte war Andrews Position als Handelsattachée infrage gestellt worden. Die Regierung hielt jedoch zunächst weiter zu ihm.
Die britische Zeitung „The Times“ ließ jetzt nicht namentlich genannte Bekannte des Prinzen zu Wort kommen, die den 51-Jährigen als „tölpelhaft“, im Grunde aber „sehr einsam“ beschrieben. Er soll nur wenige Freunde haben und entweder auf Reisen sein oder Golf spielen. Er sei kein Party-Hengst und trinke schon seit jungen Jahren keinen Alkohol, hieß es in dem Bericht. Stattdessen lege er viel Wert auf Geld. Weil er selber nicht genug davon habe, um einen extravaganten Lebensstil zu führen, umgebe er sich mit reichen Leuten.