Prinz Harrys Südpol-Expedition unterbrochen
London (dpa) - Die Südpol-Expedition von Prinz Harry mit drei Teams von kriegsversehrten Soldaten ist aus Sicherheitsgründen in ihrer ursprünglichen Form gestoppt worden. Dies teilte die Organisation „Walking With the Wounded“ am Samstagabend mit.
Anstatt den südlichsten Punkt der Erde im Wettstreit als drei Teams zu erreichen, würden die Teilnehmer den Treck nun als „ein Team“ fortsetzen und gemeinsam ankommen, teilte die Organisation mit. Die Teams aus Großbritannien, den USA und den Commonwealth-Ländern Kanada und Australien waren am 1. Dezember aufgebrochen.
„Wir haben zwei schwierige Tage hinter uns. Das Wetter bleibt gut, aber das Terrain ist sehr schwierig, viel schwieriger als wir erwartet hatten“, erklärte Expeditionsleiter Ed Parker. Die Teams seien „sehr, sehr müde.“ Bei der Entscheidung gehe es ausschließlich um die Sicherheit der Betroffenen. Ihre Kräfte dürften nicht überstrapaziert werden. Die Team-Mitglieder seien weiterhin entschlossen, ihre Kraft und ihren Mut unter Beweis zu stellen, dies dürfe aber nicht auf Kosten ihres Wohlbefindens gehen. Sie würden die Expedition gemeinsam fortsetzen und ihr Ziel zusammen erreichen. Dazu würden sie als nächstes zu einem Checkpoint transportiert werden, der 112 Kilometer vom Endziel entfernt liegt.
Nach zahlreichen Verzögerungen waren die Teams vor einer Woche aufgebrochen. In 15 Tagen wollten sie auf Skiern und mit Schlitten rund 280 Kilometer über das ewige Eis zum südlichsten Punkt der Erde zurücklegen. Die Temperaturen gab die Rennleitung mit 27 Grad unter Null an - die gefühlte Temperatur liege wegen des Winds sogar bei minus 35 Grad Celsius.
Harrys Mitstreiter sind kriegsversehrte Soldaten, die sich teils mit Hilfe von Prothesen fortbewegen. Einem Teilnehmer fehlen sogar beide Beine. Die Ex-Soldaten wollen mit der Aktion auf die schwierige Lage von Kriegsversehrten aufmerksam machen. Der Trek zum Pol soll Geld für die Organisation „Walking With The Wounded“ einspielen. Sie kümmert sich um Kriegsheimkehrer, deren Rehabilitation, ihre Wiedereingliederung sowie um Hinterbliebene von Gefallenen. Vor zwei Jahren hatte Harry die Organisation bei einer Nordpol-Tour unterstützt, war aber nur ein kurzes Stück mitgegangen.