Prinz William fliegt im Schichtdienst

London (dpa) - Prinz William hat seine Ausbildung zum zivilen Rettungspiloten abgeschlossen und fliegt jetzt Hubschrauber im Schichtdienst. „Ich habe das Gefühl, einen Beruf wie diesen zu haben, hilft mir, bodenständig zu sein, und das ist der Kern dessen, was ich werden will“, sagte der 33-Jährige am Montag nach seinem ersten Einsatz bei der Luftrettung East Anglian Air Ambulance.

Foto: dpa

Die Schicht begann um sieben Uhr morgens Ortszeit und sollte neuneinhalb Stunden dauern. „Es ist mein erster Tag und ich bin etwas aufgeregt“, gab der Prinz zu. Bis er genug Flugstunden zusammen hat, ist er als Copilot im Einsatz.

Der Zweite der britischen Thronfolge ist auf dem Flughafen Cambridge stationiert und Teil eines Teams aus Piloten, Sanitätern und Ärzten. Das sei nun Williams Haupttätigkeit, hieß es in einer Mitteilung des Palasts. Sein Dienstplan werde aber Termine berücksichtigen, die er im Name seiner Großmutter, Königin Elizabeth II. (89), weiterhin wahrnehme. „Irgendwann wird da viel mehr Verantwortung und Druck sein“, sagte er mit Blick auf seine Zukunft als Thronfolger. „Aber im Moment halte ich die Balance und genieße es.“

Sich nur noch mit Aufgaben als Mitglied des Königshauses zu beschäftigen, kommt für William derzeit nicht infrage. „Der Begriff "royale Funktion in Vollzeit" wird ziemlich oft genannt, und niemand weiß wirklich, was das heißt“, sagte er. Bisher gehe beides. „Die Königin ist noch sehr aktiv“, fügte William hinzu. Sein Vater Prinz Charles (66) nehme viele Termine war.

Zum Schichtdienst und den Terminen als Royal kommen für William noch Vaterpflichten. Über seine Anfang Mai geborene Tochter schwärmte der Prinz, sie sei eine „Freude vom Himmel“. Gleichzeitig sei die Verantwortung groß, „vor allem, wenn George dabei ist - er ist ein kleiner Affe.“ Für besonders anstrengend hält er die beiden Kleinen aber nicht: „Es ist nicht schwieriger, als was alle anderen tun müssen.“ Prinz George wird am 22. Juli zwei Jahre alt.

Der Frage nach einem dritten Kind mit seiner Frau Kate (33) wich der Prinz aus. „Wir haben gerade erst das zweite bekommen. Man weiß nie, was in der Zukunft passiert“, sagte er. Eine Familie zu haben, sei „fantastisch“. „Und Catherine leistet großartige Arbeit als Mutter und ich bin sehr stolz auf sie.“

Sein Gehalt, das der Prinz vom Rettungsdienst-Betreiber Bond Air Services bezieht, wird William dem Palast zufolge komplett an Wohltätigkeitsorganisationen spenden. Während seiner Armeezeit ist Prinz William schon mehr als 150 Such- und Rettungseinsätze für die britische Luftwaffe geflogen. „Es ist eine Art Fortsetzung dessen, was meine Rolle beim Militär war“, sagte er. „Es geht um viele ähnliche Fähigkeiten, und ein Job wie dieser ist sehr lohnend, wertvoll und hat etwas von Pflichterfüllung.“