Prominente helfen „Sandy“-Opfern
New York (dpa) - Der Sänger Jon Bon Jovi war gerade in London unterwegs, als Monstersturm „Sandy“ mehrere tausend Kilometer entfernt auch sein Leben durcheinanderwirbelte.
Der 50-Jährige stammt aus der kleinen Stadt Perth Amboy im US-Bundesstaat New Jersey, lebt aber seit längerer Zeit mit Frau und vier Kindern im südlichen Manhattan. „Sandy“ fegte durch beide Orte und ließ besonders Perth Amboy teils völlig zerstört zurück. „Es ist wie der Weltuntergang“, sagte der Sänger und reiste sofort an die US-Ostküste zurück. „Ich muss jetzt bei meiner Familie sein. Gott sei Dank geht es ihnen gut.“
Ob persönlich betroffen oder besorgt um Freunde und Familie - „Sandy“ und die Auswirkungen halten auch viele Stars in den USA in Atem. Ein Monstersturm kennt eben keinen Promi-Bonus. „Ich weiß, es wird wieder alles in Ordnung kommen, aber die Überflutungen, während meine Freunde im Dunkeln sitzen, machen mich sehr traurig“, schrieb Sängerin Lady Gaga, die sich während des Sturms nicht in ihrer Heimatstadt New York aufhielt, beim Kurznachrichtendienst Twitter.
Model Heidi Klum musste ihre traditionelle Halloween-Party absagen, Schauspielerin Katie Holmes eine Premiere am Broadway verschieben. Schauspieler Daniel Craig konnte nicht zu einer geplanten Premiere seines neuen Bond-Films nach New York reisen, Sängerin Alicia Keys musste einen Wohltätigkeitsball für HIV-Infizierte verschieben und Talkmaster David Letterman vor leeren Rängen auftreten.
US-Medienberichten zufolge verließen zudem mehrere Stars ihre Häuser im südlichen Manhattan, wo es seit Tagen keinen Strom gibt. So seien unter anderem die Schauspieler Sarah Jessica Parker, Alec Baldwin, Naomi Watts und Mary Kate Olsen und der Designer Marc Jacobs vorübergehend in Hotels gezogen. Moderatorin Rosie O'Donnell verschickte per Twitter ein Foto ihrer teilweise zerstörten Bootsanlegestelle.
Per Twitter schickten Stars und Sternchen wie Jessica Biel, Bette Midler und Kim Kardashian auch gute Wünsche an die US-Ostküste und riefen ihre Fans zum Spenden auf. „Ich schicke Gebete und gute Wünsche nach New York und an alle, die vom Hurrikan Sandy betroffen sind“, schrieb beispielsweise Biel. Aber einigen Promis war das nicht genug. Medienmogul Rupert Murdoch kündigte gleich selbst eine Spende von einer Million Dollar (etwa 770 000 Euro) an. Und Sänger Jon Bon Jovi erklärte in einem Interview, dass er höchstpersönlich in seinen Heimatort Perth Amoy reisen wolle, um dort bei den Aufräumarbeiten mit anzupacken. Dort wolle er sich vor allem auch um sein Wohltätigkeits-Restaurant „Soul Kitchen“ kümmern, das Essen für hilfsbedürftige Menschen serviert. Auf seiner Webseite ließ das Restaurant wissen, dass es zurzeit wegen der Stromausfälle geschlossen sei.
Für Freitagabend (Ortszeit) kündigte Bon Jovi gemeinsam mit Stars wie Sting, Billy Joel und Bruce Springsteen ein Benefiz-Konzert in New York an, bei dem Spenden für die „Sandy“-Geschädigten gesammelt werden sollten. Auf die Hilfe für die Betroffenen müsse nun alle Aufmerksamkeit gerichtet werden - und weniger auf die Präsidentschaftswahl am kommenden Dienstag, forderte Model Tyra Banks per Twitter: „Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich den Wahltag verschieben, bis alle, die von "Sandy" aus ihren Häusern vertrieben worden sind, wieder wählen gehen können.“