Ausnahmezustand Psychisch kranker Mann ersticht Betreuer

Berlin · Vor den Augen mehrerer Zeugen sticht ein Mann seinen Betreuer nieder. Mit Spezialeinheiten und einem Hubschrauber sucht die Polizei den Täter. Es dauert Stunden, bis Entwarnung gegeben wird.

Polizisten sperren eine Straße in Berlin-Wedding ab.

Foto: dpa/Paul Zinken

Ein psychisch kranker Mann hat in Berlin einen Betreuer erstochen. Der 30-jährige Täter flüchtete und stellte sich Stunden später am Freitagnachmittag in der Nähe des Tatorts der Polizei.

Die Tat ereignete sich kurz nach 10.30 Uhr in einer Unterbringung für psychisch kranke Straftäter. Dort wurde der 30-Jährige behandelt. Laut Polizei wohnte er in der Nähe. Bei einer Besprechung mit mehreren Betreuern soll der Mann plötzlich mit einem Messer auf einen 39 Jahre alten Sozialarbeiter eingestochen haben. Das schwer verletzte Opfer erlag wenig später am Tatort seinen Verletzungen.

Der Täter konnte zunächst entkommen. Eine Bewährungshelferin und weitere Zeugen wurden anschließend psychologisch betreut.

Die Polizei schickte ein großes Aufgebot nach Berlin-Wedding. Schwer bewaffnete Mitglieder von Spezialeinheiten (SEK) waren auf den Straßen zu sehen. Polizisten mit Schutzschilden suchten die Gegend ab. Zahlreiche Mannschaftswagen und Rettungswagen standen in der Umgebung des abgesperrten Tatorts. In der Luft kreiste ein Polizeihubschrauber. Am Nachmittag wurde der mutmaßliche Täter festgenommen.

Nach Informationen der „Berliner Morgenpost“ war der mutmaßliche Täter bis April 2016 im Maßregelvollzug untergebracht. Dort werden Täter eingesperrt und behandelt, die wegen psychischer Störungen nicht verurteilt werden können. Dann soll der Mann auf Bewährung entlassen worden sein. Er musste sich aber in der Wohn- und Betreuungseinrichtung melden und behandeln lassen.

(dpa)