Münzen statt Fußwaschung Queen zu Gründonnerstag in Leicester
Leicester (dpa) - Die britische Königin Elizabeth II. hat beim traditionellen Gründonnerstags-Gottesdienst Senioren für deren ehrenamtliches Engagement geehrt.
In der Kathedrale der mittelenglischen Stadt Leicester überreichte sie speziell geprägte Münzen an 91 Frauen und 91 Männer - eine Anspielung auf das Alter der Queen, die demnächst ihren 91. Geburtstag feiert. Anschließend plauderten die Königin und Prinz Philip (95) bei einem Sektempfang mit den beteiligten Musikern und Geistlichen.
„Das war sehr nett“, sagte Johannes Arens der Deutschen Presse-Agentur. Der Priester aus Deutschland ist seit sechs Jahren für die anglikanische Kathedrale in Leicester zuständig. Die Queen sei für ihr Alter „ausgesprochen gut beisammen“, findet Arens.
Die Tradition der Gründonnerstagsmünzen in Großbritannien wurde im Mittelalter eingeführt. Sie ersetzt das Ritual der Fußwaschung, das während der Pestepidemie aus Angst vor Ansteckung abgeschafft wurde. Bis dahin wuschen englische Könige ausgewählten Untertanen in Erinnerung an die biblische Tradition am Gründonnerstag die Füße. Die Münzen haben nur einen geringen Nennwert, werden aber unter Sammlern für ein Vielfaches gehandelt.
Leicester Cathedral war die einzige der 42 Kathedralen in England, die Queen Elizabeth II. noch nicht zum Gründonnerstag besucht hatte. Die 300 000-Einwohner-Stadt ist zum Besuchermagnet geworden, seit dort 2012 unter einem Parkplatz die Überreste des mittelalterlichen Königs Richard III. entdeckt wurden. Im vergangenen Jahr war der Fußballclub Leicester City in aller Munde, der überraschend die Meisterschaft in der englischen Premier League gewann.