Raab-Zögling Elton übernimmt im Oktober im ZDF das Kinderquiz „1, 2 oder 3?“

Köln. Die Unterschiede könnten größer nicht sein: 1977 startet Michael Schanze als junger schlanker Wuschelkopf mit bravem Norweger-Pullover seine Kindersendung "1,2 oder 3?

" im ZDF. 33 Jahre später steht Deutschlands bekanntester Praktikant Elton in den Startlöchern für das Quiz: 39 Jahre alt, 105 Kilo schwer und dafür bekannt, dass er zu fast allem bereit ist, wenn es darum geht, arglose Passanten oder Show-Kandidaten bloßzustellen. Dabei hat er es selbst nicht leicht, denn sein Chef Stefan Raab kennt nur wenig Rücksicht mit seinem Angestellten.

Jetzt ist Elton selbst Chef: "Ich bin mir bewusst, dass das meine eigene Show ist. Bei Raab konnte ich mich auch mal fallen lassen. Jetzt rettet mich keiner, wenn ein Witz bei den Kindern nicht funktioniert", sagt der Mann, der mit bürgerlichem Namen Alexander Duszat heißt.

Dabei hat die Allzweckwaffe aus "TV Total" noch einer andere Seite als fürsorglicher Familienvater: "Ich habe einen Sohn und eine Tochter gezeugt, habe ein Haus mit einem weißen Gartenzaun und ein Golden Retriever. Privat bin ich also eher etwas spießig und langweilig", gesteht Elton.

Die eigenen drei- und achtjährigen Kinder dürfen Eltons bisherige Sendungen wegen der späten Sendezeit nicht sehen. "Die Duelle mit Simon Gosejohann oder die Showevents bei "TV Total" habe ich meinem Sohn aber schon auf DVD gezeigt. Er hat nur das Problem, dass er mich nicht verlieren sehen kann. Wenn ich da versage, gibt es Dresche zu Hause." Von der neuen Sendung ist Eltons Nachwuchs begeistert. "Die haben sich gefreut und gesagt, jetzt macht Papa mal was Vernünftiges."

Dass er mit seinen neuen Kandidaten anders umgehen muss, als mit den Erwachsenen, denen er sonst gegenübersteht, weiß der Wahlkölner. "Ich würde bei Kindern nie Gags machen, die unter die Gürtellinie gehen. Aber Wörter wie geil gehört für Kinder heute ganz normal zum Wortschatz.

Das ist nicht mehr so wie in den 70ern. Mir ist aber bewusst, dass ich aufpassen muss." Trotzdem seien Kinder schlagfertiger und würden immer direkt sagen, was sie denken. "Wer da die Nase vorn hat, muss sich noch zeigen."

"1, 2 oder 3?" kennt er aus seiner eigenen Kindheit: "Für mich war das damals ein absolutes Highlight, das ich regelmäßig geguckt habe." Dafür war Elton sogar bereit, sich in einem bundesweiten Casting als Moderator durchzusetzen. "Eigentlich habe habe ich da immer Angst zu versagen. Aber für eine Kult-Sendung von früher, habe ich mich doch überwunden."

Neben seinem neuen Engagement im ZDF will Elton auch künftig Pro7 und Stefan Raab treu bleiben. Dabei hat sein Chef über den Eurovision Songcontest inzwischen ebenfalls bei den öffentlich-rechtlichen Sendern Fuß gefasst.

"Er untergräbt die ARD und ich das ZDF. Bald haben wir die Weltherrschaft über die Medien", erklärt Elton lachend. Dabei kann er sich vorstellen, weitere Aufgaben im öffentlich-rechtlichen Bereich zu übernehmen. "Mein Traum wäre aus der Ziehung der Lottozahlen eine große Samstagabendshow zu machen. Das würden die Leute sicher gucken."

Mit dem neuen Moderator erhoffen sich die Macher im ZDF neuen Schwung in das in die Jahre gekommene Format zu bringen. So soll "1, 2 oder 3?" temporeicher und witziger werden. Dazu zählt, dass Elton auch die Menschen auf der Straße in die Fragerunden miteinbezieht. So werden Bahngleise oder Dixiklos zu Fragefeldern umfunktioniert. Die Fragen selbst werden von bisher sieben auf fünf verringert. Eine Schnellrate-Runde setzt erstmals einen Buzzer ein.

Natürlich muss Elton auch beim ZDF Federn lassen, so wenn bei einem Versuch an ihm die Fliehkraft demonstriert wird. Konkurrenz bekommt der Moderator von der blauen Robbe Piet Flosse, die zumindest beim Pressetermin im Kölner Stadtgarten, die Schnautze bei den kleinen Fans vorne hatten. "Sie meint, sie wäre der Chef, aber wer das Sagen hat, wird sie schon noch erkennen", zeigt Elton, dass er von Raab in knapp zehn Jahren Praktikum schon so Manches gelernt hat.