Aachen Räuber im Schlafzimmer - Prozess gegen 41-Jährigen
Plötzlich standen Räuber bei dem älteren Ehepaar im Schlafzimmer. Ein 41-Jähriger muss sich wegen schweren Raubes vor Gericht verantworten. Er will zu Tatzeit gar nicht in Deutschland gewesen sein.
Aachen (dpa). Ein 41-jähriger Mann soll mit drei bislang unbekannten Komplizen ein Ehepaar in dessen Schlafzimmer überfallen und ausgeraubt haben. Seit Freitag steht er wegen schweren Raubes vor dem Landgericht Aachen. Der Angeklagte bestreitet, in das Haus eingestiegen zu sein. Über seinen Verteidiger ließ der Mann erklären, er sei zu dem Zeitpunkt in seinem Heimatort in Rumänien gewesen.
Tatort war ein Einfamilienhaus im ländlichen Heinsberg bei Aachen. Die Eheleute schliefen laut Anklage am 25. Mai vergangenen Jahres bei geöffnetem Fenster. Gegen 2.45 Uhr legte demnach der 41-Jährige mit seinen Komplizen eine Leiter an und stieg durch das Fenster ins Schlafzimmer der Eheleute. Die Männer sollen die 71-jährige Frau überwältigt und versucht haben, ihrem Ehemann einen mit Chloroform getränkten Waschlappen in den Mund zu stecken.
Die Frau musste im Keller den Tresor öffnen, die Täter räumten Geld und Wertgegenstände von 50 000 Euro aus. Sie fesselten die Eheleute mit Klebeband und sperrten sie im Keller ein. Wer die drei Komplizen des Angeklagten sind, konnte die Polizei bislang nicht ermitteln.
Der Angeklagte ließ von seinem Anwalt erklären, dass er in der Zeit in seinem Heimatort war: Er habe seine kranke Mutter besucht, einem Freund am Bau geholfen und einen Anwalt in einer Familiensache beauftragt. Dazu sei er am 23. und am 29. Mai in der Kanzlei gewesen. Als Indiz für den Aufenthalt legte der Anwalt außerdem einen Nachweis über den Kauf von Autovignetten für Rumänien vor.
Der Mann ist in dem Verfahren gleichzeitig wegen Einbruchs in eine Gaststätte im März vergangenen Jahres angeklagt. Er kenne die Gaststätte nicht, sagte er. In der Gaststätte hatten Ermittler genetischen Spuren des Angeklagten sichergestellt. Das Urteil wird am 11. Dezember erwartet.