Ranga Yogeshwar: Welterklärer mit Bildungslücken

Ranga Yogeshwar über seine neue Show, gequirlten Wein und Barbara Schöneberger als perfekte Partnerin.

Berlin. Es ist eine Doppelmoderation der etwas anderen Art: Der eine ist der Welterklärer vom Dienst — die andere genießt den Ruf als TV-Blondine mit Köpfchen, die ohne Punkt und Komma reden kann. Jetzt holt die ARD Ranga Yogeshwar und Barbara Schöneberger für eine gemeinsame Sendung vor die Kamera: In „Yogeshwar & Schöneberger — Die verrückte Wissensshow“ (morgen, 20.15 Uhr, ARD) präsentiert das ungleiche Paar lustige Experimente rund um nützliches Alltagswissen.

Herr Yogeshwar, wer hatte die Idee, Sie ausgerechnet mit Frau Schöneberger für eine Show einzuspannen?

Ranga Yogeshwar: Da bin ich selbst schuld. Bei der Suche nach einer Partnerin für eine Wissensshow habe ich mich sehr klar für Barbara eingesetzt, denn sie ist authentisch, fähig zur Selbstironie und wirklich intelligent — ich habe da also nicht die hübsche Dumme an meiner Seite (lacht). Und sie ist ein sehr guter Kontrapunkt zu mir.

Inwiefern?

Yogeshwar: Manchmal bin ich eher der wissenschaftsverliebte Theoretiker, sie ist die Pragmatikerin — das ist eine reizvolle Kombination. Um es mal bildlich zu nehmen: Während ich darüber nachdenke, warum die Erbse in der Suppe nun genau diese Form hat, wird die Suppe kalt. Barbara weiß, dass man die Suppe noch essen sollte, wenn sie warm ist.

Kochen Sie in der Sendung denn etwa?

Yogeshwar: Nein, obwohl das auch nicht schlecht wäre. Aber ich werde unter anderem zeigen, wie man Wein um zwei Stufen verbessert, indem man 30 Sekunden den Mixer hineinhält. Ein Aspekt des klassischen Dekantierens ist ja, dass Sie Sauerstoff an den Wein bringen müssen. Dafür schüttet der Weinkenner ihn in ein großes Glasgefäß und wartet. Der Physiker sagt: Ich erreiche das gleiche mit dem Küchenquirl.

Was steht denn außer gequirltem Wein noch auf dem Programm Ihrer neuen Show?

Yogeshwar: Es geht zum Beispiel darum, dass viele Lebensmittel nur weggeworfen werden, weil die Leute das Wort Mindesthaltbarkeit falsch verstehen. Dabei bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum ja nicht, dass ein Produkt danach nicht mehr genießbar ist. Wir zeigen den Zuschauern, was man wie lange noch bedenkenlos essen kann und was nicht. Eine dreiköpfige Familie schmeißt im Jahr etwa sechs Einkaufswagen Lebensmittel weg. Wenn wir das halbieren könnten, wäre die Sendung ein Erfolg.

Wenn Sie den Zuschauern nur einen Tipp geben dürften, der das Leben leichter macht, welcher wäre das?

Yogeshwar: Wir werden in der Show ja zum Beispiel auf die Psychologie der Diäten eingehen. Ein Tipp wäre: Essen Sie von kleineren Tellern, denn Sie essen dadurch automatisch weniger. Übergewicht und die gesundheitlichen Folgen sind ja ein enormes Problem, bei uns und zunehmend auch in den Schwellenländern.

Welche Frage wird Ihnen am häufigsten gestellt?

Yogeshwar: Das ist ganz unterschiedlich. Wenn ich eine Sendung zu einem bestimmten Thema gemacht habe, merkt man immer, wie eine ganze Welle mit Vorschlägen oder Fragen kommt. Außerdem habe ich ja mehrere Bücher geschrieben, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Ich habe neulich sogar chinesische Post bekommen — leider habe ich kein Wort verstanden (lacht).

Mal ehrlich: Sind die Menschen in Ihrem Umfeld nicht manchmal genervt, dass Sie immer bei allem Bescheid wissen?

Yogeshwar: Nein, das ist nicht der Fall. Ich gehöre ja nicht zu denen die sagen: Hier stehe ich und weiß alles. Ich bin eher einer, der leidenschaftlich Fragen stellt — nicht einer, der alles weiß.

Wo liegen denn Ihre Bildungslücken?

Yogeshwar: Ich habe sie überall. Bei Quizshows wie „Wer wird Millionär?“ würde ich bei den vermeintlich einfachen ersten Fragen immer durchfallen. Welcher Schauspieler hat dies und das gespielt? Keine Ahnung. Bei den späteren Fragen überlebe ich eher.