Bochum Rauchende Glutnester im Bergmannsheil gelöscht
Die Lage nach Großbrand im Bochumer Uniklinikum entspannt sich langsam. Alle Schwerverletzten sind mittlerweile außer Lebensgefahr. Die Feuerwehr macht regelmäßig Kontrollgänge, um versteckte Glutnester zu finden. Das Feuer hat wohl eine Patientin gelegt.
Bochum. Nach dem verheerenden Großbrand in einer Bochumer Klinik mit zwei Toten sind inzwischen alle Schwerverletzten außer Lebensgefahr. Das teilte der ärztliche Direktor Thomas Schildhauer am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur mit. Insgesamt hatten neun Menschen schwerste Rauchvergiftungen erlitten.
Am Sonntagnachmittag stieg erneut Rauch aus dem zerstörten Dach des Gebäudes, als sich ein Glutnest entzündete. Die Feuerwehr konnte das Nest nach eigenen Angaben aber schnell ablöschen. „Wir kontrollieren in regelmäßigen Abständen mit Wärmebildkameras, ob sich noch irgendwo Brandnester bilden könnten“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Montag.
Bei der Suche nach der Brandursache spricht laut Polizei weiter vieles dafür, dass eine 69 Jahre alte Patientin in ihrem Zimmer im sechsten Stock das Feuer gelegt hat, um sich umzubringen. Offiziell bestätigt wurde das aber noch nicht. Polizei und Staatsanwaltschaft würden sich nach dem Feiertag gemeinsam dazu äußern, sagte ein Sprecher. Die Frau sowie ein Patient im Nebenzimmer waren in den Flammen gestorben.
Das Bettenhaus mit 194 Betten, in dem das Feuer ausgebrochen war, bleibt weiter für den Klinikbetrieb gesperrt. Sachverständige durchsuchten seit Samstag das Gebäude. Das beim Brand stark zerstörte Dach werde abgedeckt, sagte ein Klinik-Sprecher. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf mehrere Millionen Euro. Das Universitätsklinikum Bergmannsheil mit rund 650 Betten ist eines der größten Krankenhäuser im Ruhrgebiet.
Das Feuer hatte sich am frühen Freitagmorgen in Windeseile auf die beiden darüberliegenden Etagen und das Dachgeschoss ausgebreitet. Wegen der enormen Hitze schmolzen Fenster und Möbel. Obwohl die Feuerwehr über die Brandmeldeanlage alarmiert wurde und schnell vor Ort war, hatten die Flammen schon stark um sich gegriffen. Erst gegen Mitternacht war der Einsatz abgeschlossen. Unklar blieb zunächst, warum der Brand sich so schnell ausbreiten konnte. Das Gebäude ist nach Angaben der Feuerwehr nicht einsturzgefährdet. (dpa)