Bundesweiter Polizeieinsatz Razzia bei IS-Anhänger

Düsseldorf. Mit 450 Beamten ist die Polizei am Donnerstagmorgen in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gegen mutmaßliche Anhänger der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat vorgegangen.

Foto: Paul Zinken

Die Ermittlungen richten sich gegen vier Angehörige der dschihadistischen Szene "wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat", wie die Berliner Polizei mitteilte. Die Männer stammen aus Algerien.

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Es bestehe der Verdacht, dass die vier Männer an der Planung von Gewalttaten in Deutschland beteiligt seien und Kontakte zum IS hätten. "Einer von ihnen wird wegen Zugehörigkeit zum IS auch von den algerischen Behörden gesucht. Er ist nach dem Ergebnis der Ermittlungen in Syrien militärisch ausgebildet worden." Der Mann wurde einem Berliner Polizeisprecher zufolge in Nordrhein-Westfalen festgenommen. Dort wurde auch eine Frau wegen eines Haftbefehls in anderer Sache festgenommen. Zudem nahm die Polizei einen der vier Algerier in Berlin wegen Urkundenfälschung fest.

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In Berlin durchsuchten demnach Generalstaatsanwaltschaft und Landeskriminalamt vier Wohnungen in den Stadtteilen Kreuzberg und Tempelhof sowie zwei Arbeitsstellen in Berlin-Mitte. Zeitgleich habe es Durchsuchungen der Länderpolizeien in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gegeben.

Die Ermittlungen seien in enger Kooperation mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz, dem Bundeskriminalamt, der Generalstaatsanwaltschaft Hamm und den Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen geführt worden. "Bei den zeitgleich zur Ergreifung durch Spezialkräfte erfolgten Durchsuchungen wurden unter anderem Computer, Mobiltelefone und Aufzeichnungen sichergestellt, deren Auswertung andauert", teilte die Polizei weiter mit.

"Bevor wir weitere Schlüsse ziehen können, müssen wir die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und die Auswertung der sichergestellten Objekte abwarten", erklärte Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU). Die Bedrohungslage durch militante Islamisten bleibe hoch. "Wir haben weiterhin allen Grund, wachsam und vorsichtig zu sein." Deshalb seit ein konsequentes Vorgehen gegen die Islamistenszene geboten, besonders wenn es um mögliche IS-Bezüge gehe.(afp)