Fahrzeit von maximal acht Minuten gefordert Rettungsdienste brauchen oft zu lange - Mönchengladbach positive Ausnahme

Köln (AFP) - Rettungsdienste brauchen in deutschen Großstädten einer Umfrage zufolge oftmals zu lange, ehe sie beim Notfallpatienten eintreffen. Mindestens jede dritte Großstadt leiste sich Anfahrten, die anderthalb bis doppelt so lang seien wie die von Notärzten geforderten maximal acht Minuten, berichtete das ARD-Magazin „Plusminus“ am Mittwoch.

Foto: Knappe, Jörg

Unter anderem bei Herzkrankheiten sei es besonders wichtig, möglichst schnell vor Ort zu sein.

Mediziner fordern laut dem Magazin, in 85 Prozent der Einsätze innerhalb von acht Minuten am Notfallort zu sein. „Eine Hochrechnung von uns zeigt, dass, wenn wir diese Hilfsfrist bundesweit umsetzen können, bis zu 1000 Menschenleben pro Jahr mehr gerettet werden könnten“, sagte der Notfallmediziner Matthias Fischer vom Deutschen Rat für Wiederbelebung dem Magazin.

„Plusminus“ befragte nach eigenen Angaben 76 Städte nach den Einsatzzeiten und erhielt 44 verwertbare Rückmeldungen. Schnell vor Ort sind demnach die Rettungskräfte beispielsweise in Mönchengladbach: Die Helfer dort hielten die acht Minuten seit Jahren in 90 Prozent der Einsätze ein oder seien deutlich eher vor Ort. Schlechter sieht es laut „Plusminus“ dagegen in Baden-Württemberg aus. Das Bundesland gibt den Rettungskräften eine Hilfsfrist von höchstens 15 Minuten vor, die demnach „oft“ nicht erreicht wurde.

„Besonders dramatisch“ seien die Zahlen in Berlin: Zwar sollten die Rettungsfahrzeuge in der Hauptstadt innerhalb von acht Minuten am Ort sein. Dies gelinge aber seit Jahren nur in weniger als 50 Prozent der Einsätze. 2014 seien die Helfer sogar nur in 39 Prozent der Einsätze innerhalb von acht Minuten vor Ort gewesen.

Die Sendung wird am Mittwoch um 21.45 Uhr in der ARD ausgestrahlt.