Richard Holbrooke: Der Diplomat
Richard Holbrooke ist ein Diplomaten-Urgestein. Für den 67-Jährigen war es nicht der erste Einsatz auf schwierigem Terrain, als er sich am Freitag als neuer US-Sondergesandter ein Bild von der kritischen Lage in Afghanistan machte.
Diese ist so auf den Punkt zu bringen: Drogen, Korruption und Taliban.
Der frühere US-Botschafter in Deutschland, der im Auftrag von US-Präsident Barack Obama ein waches Auge auf Afghanistan und Pakistan haben muss, war schon unter dem früheren Präsidenten Bill Clinton als Feuerwehrmann bei europäischen Krisen im Einsatz. Ob bei Konflikten in Bosnien, im Kosovo oder auf Zypern - Holbrooke agierte in Verhandlungsmarathons mit Brillanz und Hartnäckigkeit, aber auch mit einer Portion Kaltschnäuzigkeit. 1995 erlebte er mit der Aushandlung des Dayton-Friedensabkommens für Bosnien-Herzegowina seinen größten diplomatischen Erfolg.
Der in New York geborene Sohn einer aus Stuttgart stammenden Mutter gilt allerdings auch als aggressiv vorgehend, karrierebewusst und geltungssüchtig. Das hat Richard Holbrooke in Washington und anderswo nicht nur Freunde eingebracht.