Risse im „Endeavour“-Hitzeschild
Washington (dpa). Beim Abschiedsflug der US-Raumfähre „Endeavour“ sind mehrere Risse in einem Hitzeschild aufgetreten. Die Schäden seien wahrscheinlich durch abspringende Teile beim Start verursacht worden, teilte die US-Weltraumagentur Nasa am Donnerstag mit.
Die Risse seien auf Fotos sichtbar geworden, die beim Anflug des Space Shuttles auf die Internationale Raumstation ISS geschossen worden waren.
Drei von sieben gefundenen Stellen müssten eingehend kontrolliert werden, schrieb das Raumfahrtportal spaceflightnow.com. Allerdings gebe es keinen Grund für Alarmstimmung, sagte LeRoy Cain, der bei der Nasa für das Management der laufenden Mission zuständig ist. „Das ist kein Grund zur Sorge.“
Solche Risse treten an den Shuttles in großer Regelmäßigkeit auf, sind aber meist nicht schwerwiegend. Seit die Raumfähre „Columbia“ 2003 wegen eines defekten Hitzeschildes beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühte, ist die Behörde jedoch besonders vorsichtig.
Nach ihrer Ankunft an der ISS hat die „Endeavour“-Mannschaft ein revolutionäres Messgerät installiert. Die Crew schloss am Donnerstag den mitgebrachten 2 Milliarden Dollar (1,37 Milliarden Euro) teuren Teilchendetektor AMS-2 an die Raumstation an. Das Gerät soll in den kommenden neun Jahren unter anderem Wissenswertes zur Antimaterie, zur Dunklen Materie und zum Ursprung kosmischer Strahlen herausfinden - und damit Hinweise auf die Entstehung des Universums liefern.
Den Detektor hatten 600 Experten aus 16 Ländern - darunter auch Deutschland - entwickelt. Hauptbestandteil ist ein 1,2 Tonnen schwerer Magnet, dessen Feld 4000 mal stärker ist als das der Erde. Um das schwergewichtige Technikwunder an den richtigen Ort auf der ISS zu bringen, mussten die Astronauten die Roboterarme ihres Shuttles und der Raumstation einsetzen. Damit konnte ein Experiment starten, auf dessen Ergebnisse Hunderte Wissenschaftler in aller Welt warten. Sie hoffen auf Daten aus den Tiefen des Weltalls, die sie bei Experimenten auf der Erde nicht erhalten können.