Rocklegende Chuck Berry bricht bei Show zusammen
New York/Chicago (dpa) - Der amerikanische Rock'n'Roll-Pionier Chuck Berry (84) ist bei einem Auftritt in Chicago zusammengebrochen.
Die Zeitung „Chicago Tribune“ berichtete am Sonntag, dass der 84 Jahre alte Sänger und Komponist in der Nacht zuvor mit seinem Kopf auf die Tasten seines Keyboards gesunken war. Er sei erst wieder zu sich gekommen, als ihm seine Mitspieler von der Bühne halfen, hieß es.
Nach einer Pause von 15 Minuten ist Berry dem Bericht zufolge zurück auf die Bühne gekommen, um das Neujahrskonzert im Congress Theatre fortzusetzen. Doch dafür war der Musiker („Sweet Little Sixteen“) aber nach Angaben des Konzertveranstalters zu schwach. Ihm fehlte die Kraft, sagte Veranstalter Michael Petryshyn. „Ich hörte, dass er sich schwach fühlte und einer Ohnmacht nahe war.“
Die herbeigerufenen Sanitäter rieten Berry, sich in einem Krankenhaus gründlich untersuchen zu lassen. Doch statt in eine Ambulanz stieg der Senior in die auf ihn wartende Limousine - nicht ohne zuvor ein letztes Mal vor das enttäuschte Publikum zu treten und sich für die Geduld zu bedanken. Zum Abschied zeigte er auch in Chicago noch seinen legendären „Duckwalk“, den von ihm erfundenen „Entengang“.
Der Rock'n'Roller hatte zum Jahreswechsel in der Nacht zuvor schon zwei Shows in Manhattan gegeben. Nach Angaben der Zeitung tritt der Rock-Veteran sonst kaum mehr außerhalb seiner Heimatstadt St. Louis auf. Seinen Fans in Chicago bot Berry unter anderem Klassiker wie „Roll Over Beethoven“ und andere seiner Hits aus den 1950er Jahren.
Chuck Berry hat den Blues revolutioniert. 1986 wurde er als allererstes Mitglied in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.