Ron Dennis: Der kühle Brite

Ron Dennis galt bisher als seriös, als oberkorrekt und unterkühlt. Der 60-jährige Teamchef von McLaren-Mercedes besaß das Image des klassischen Saubermanns.

Düsseldorf. Nicht umsonst wurden dem Engländer schon drei Ehrendoktorwürden verliehen. Königin Elisabeth II. zeichnete den Formel-1-Boss für seine Verdienste im Motorsport sogar mit dem Orden "Commander of the Order of the British Empire" aus.

Emotionen zeigte Ron Dennis trotz der insgesamt 16 WM-Titel, die er mit McLaren-Mercedes errang, so gut wie nie. Lediglich beim letzten Rennen im italienischen Monza, als seine Piloten Fernando Alonso und Lewis Hamilton einen Doppelsieg in der Ferrari-Heimat einfuhren, konnte er seine Tränen nicht mehr unterdrücken und weinte sich in den Armen seiner Ehefrau Lisa aus. Die Spionageaffäre belastet den früheren Chefmechaniker von Brabham, der Anfang der 80er Jahre das damals erfolglose Team von McLaren aufkaufte, schwer. Er sieht sein Lebenswerk gefährdet. Ron Dennis hat es vom einfachen Mechaniker zum erfolgreichen Formel-1-Teamchef gebracht - und ein Imperium geschaffen, das durch den Spionageskandal jetzt mächtig ins Wanken geraten ist.