Roxette sind zurück auf der Bühne
Im Juni geht das erfolgreiche Pop-Duo der 90er Jahre in Deutschland auf Tour.
Düsseldorf. Roxette sind zurück. Zehn Jahre nach dem letzten Studioalbum feiert eines der erfolgreichsten Pop-Duos der 80er und 90er Jahre sein Comeback. Mit dem Album „Charm School“ haben sie die Charts gestürmt, seit Februar tourt die schwedische Band durch die Welt.
Ab Juni spielen Roxette Open Air-Konzerte in Deutschland. Auch wenn es lange still um Marie Fredriksson (52) und Per Gessle (52) war, sind viele der Konzerte ausverkauft. Deshalb kommen sie im Herbst wieder — mit einer Hallentour.
Niemand — auch Fredriksson und Gessle selbst — hat damit gerechnet, dass sie jemals wieder zusammen auf einer Bühne stehen würden. 2002 wurde bei der Sängerin ein bösartiger Hirntumor festgestellt.
Es folgten Operationen und Chemotherapien, in deren Folge sie auf einem Auge erblindete und zeitweise nicht mehr sprechen konnte. Schon ganz einfache Dinge musste sie neu erlernen. „Die Zeichen standen eine lange Zeit nicht gerade zu ihren Gunsten. Dass sie überlebt, war sehr unwahrscheinlich“, sagte Per Gessle in einem Interview.
Mittlerweile gehe es seiner Partnerin — bis auf kleinere Einschränkungen im Kurzzeitgedächtnis — gut. Obwohl sie sich bei Interviewterminen gern rar macht: „Marie ist unsicher, besonders wenn sie lange Englisch sprechen muss. Sie bleibt lieber noch in ihrer Muttersprache.“
Musikalisch hat die lange Bühnen-Abstinenz den Stil der beiden nicht verändert. Das neue Album enthält keine Überraschungen. Doch eingefleischte Roxette-Fans wollen wohl auch lieber die alt bewährte Mischung aus soften Balladen, leichten Pop-Nummern, einprägsamen Refrains und Gitarrensound.
Mit diesem Rezept haben Roxette in den 25 Jahren ihrer Karriere mehr als 75 Millionen Platten verkauft. Titel wie „The Look“ (1989), „It Must Have Been Love“ (1990) und „Listen To Your Heart“ (1989) sind aus dem Radio nicht mehr wegzudenken. Mehrfach wurde Fredriksson in Schweden als beste Sängerin geehrt.
Und Per Gessle, der Songschreiber der Band, textet die Lieder für ihre Stimme. Und die klingt wie früher. Das bestätigen Songs wie „I’m Glad You Called“. Nur von Akkustik-Gitarre, Klavier und Streichern wird sie begleitet, ganz ohne technischen Schnickschnack, verspricht der Musiker: „So klingt Marie zwar zerbrechlicher, als wenn wir die Töne korrigiert hätten. Sie klingt aber auch ehrlicher. Und das macht es vollkommen.“