Säbelattacke: Solinger schlug mit Dekowaffe zu
Solingen. Der Säbel, mit dem ein offenbar psychisch kranker Solinger (54) am Sonntagabend Polizisten angegriffen und 24 Autos demoliert hatte, war offenbar weniger gefährlich als zunächst angenommen.
Es habe sich um eine Dekorationswaffe, "keine typische Stichwaffe" gehandelt, teilte die Polizei nach Angaben des Solinger Tageblatts mit. Bei der Tatortbegehung in der Wohnung an der Klingenstraße seien keine echten Waffen gefunden worden, so eine Polizei-Sprecherin weiter.
Der 54-Jährige, der am Sonntagabend zunächst mit einem 80 Zentimeter langen Säbel auf Autos an der Klingenstraße einschlug und später die eintreffenden Polizei-Beamten damit bedrohte, war bereits am Montag in eine psychiatrische Spezialklinik eingewiesen worden. Das erklärte der Leiter des Stadtdienstes Ordnung, Stephan Trunk, auf Nachfrage. Die Ehefrau des Täters sei noch am Sonntagabend in eine Spezialklinik eingewiesen worden. Die 50-Jährige war aufgefallen, weil sie gegen 18 Uhr an einer Tankstelle einen Fünf-Liter-Kanister Benzin sowie ein Feuerzeug kaufte und dabei äußerte, sie wolle ihr Haus anzünden.
"Die Eheleute sind bekannt", sagte Trunk. "Sie sind bereits beide medikamentös eingestellt und werden psychiatrisch betreut." Der 54-Jährige soll zudem in der Vergangenheit in den Rheinischen Landeskliniken in Langenfeld untergebracht gewesen sein. "Ich gehe davon aus, dass er in die Klinik in Wülfrath eingewiesen wird, weil er ein Dialyse-Patient ist. Die Versorgung ist nur dort gewährleistet."
Zeitgleich mit der Wüterei des 54-Jährigen wurde in seinem Reihenhaus an der Klingenstraße ein Feuer festgestellt. Die Feuerwehr löschte den Brand. Schaden: etwa 50 000 Euro. Den Ermittlungen zufolge hatte sich der psychisch Kranke zuvor beide Unterarme und den Hals aufgeschlitzt und dann offensichtlich in seinem Haus ein Feuer gelegt. Anschließend trat er mit dem Säbel auf die Straße. Den Sachschaden an den Autos kann die Polizei noch nicht beziffern.