Sahara: Warum eine Wolke so viel Staub aufwirbelt
Warmes und trockenes Wetter: Allergiker leiden unter verstärktem Pollenflug.
Düsseldorf. Besuch aus Nordafrika: „Die Luft ist nach wie vor mit Sahara-Staub angefüllt, gerade auch in Nordrhein-Westfalen“, sagt Harald Flentje, Atmosphärenforscher am Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg. „Wenn Sie heute ins Flugzeug steigen, sehen Sie in ein bis drei Kilometern Höhe deutlich eine gräulich-gelblich-rötliche Schicht.“ Vom Boden aus ist milchiger Dunst zu erkennen.
Die Partikel, so Flentje, sind Mikrometer-winzig, eine Mischung aus Eisenerzen, Lehm, Ton, Quarzkristallen und Kalk — „wie Erde auf dem Acker“.
Schniefen, Niesen, Atemnot und Müdigkeit: Trockenheit und Staub bedeuten derzeit eine Zusatzbelastung für Asthmatiker und Allergiker. Trockene Wärme aktiviert die Pflanzen und begünstigt den Pollenflug.
Das Ereignis sei aufgrund seiner Dauer von beinahe einer Woche „markant, aber nicht besonders ungewöhnlich“, urteilt Flentje. In England seien die Sichtverhältnisse in den vergangenen Tagen allerdings mitunter extrem schlecht gewesen. Dicke Luft — die Kombination von Smog-Wetterlage und Sahara-Staub — habe viele aufgeschreckt.
Da die Staubpartikel sehr, sehr klein sind, hinterlassen sie beim Entfernen keine sichtbaren Kratzer im Autolack, beruhigt der Forscher. Wen der Belag stört: Einfach den Gartenschlauch draufhalten. Oder auf den nächsten Regen warten.
. . . der macht, was er will. Das gilt auch im Jahresvergleich. Während für Samstag in Düsseldorf leichter Regen und 16 Grad vorhergesagt sind, haben wir uns am 5. April 2013 bei gerade einmal 2 Grad noch in den Wintermantel gekuschelt. In den nächsten Tagen zeigt sich der Monat dann zunehmend von seiner sprichwörtlich launischen, wechselhaften Seite, prognostiziert der Deutsche Wetterdienst.
Satellitenaufnahmen weisen Marokko als Quellgebiet aus. Von dort nahm die Staubwolke über Spanien und Frankreich ihren Weg nach Deutschland. Ihre Reise geht ab Sonntag weiter Richtung Osten, nach Tschechien, bevor sie sich „in alle Winde verflüchtigt“, erklärt der Atmosphärenforscher.
Eine Animation des Deutschen Wetterdienstes zeigt, wie die Staubwolke über Deutschland wandert: wz-plus.de/saharastaub