Salzburger Festspiele 2013 mit Besucherrekord

Wien (dpa) - Bei den Salzburger Festspielen haben in diesem Jahr so viele Menschen zugeschaut und -gehört wie nie zuvor. Mit 286 301 Besuchern sei die höchste Zahl seit der Gründung des Festivals vor 93 Jahren erreicht worden, teilten die Festspiele am Freitag mit.

Das renommierte Sommerfestival geht am Wochenende nach rund sechs Wochen zu Ende. In diesem Jahr gab es 280 Vorstellungen in 14 Spielstätten. Die Platzauslastung stieg im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte auf 93 Prozent.

Auch bei den Einnahmen bricht der scheidende Intendant Alexander Pereira Rekorde: Mit rund 29,2 Millionen Euro wurden 2,4 Millionen mehr umgesetzt als geplant, berichtete das Direktorium. Ob die Festspiele nach Abzug der Kosten im Rahmen ihres 64 Millionen Euro teuren Budgets blieben, sei noch offen.

„Wir haben sogar das Rekordjahr 2006 übertroffen (Mozart-Jubiläum), damals hatten wir um 28 Millionen Euro Karten verkauft“, freute sich die Präsidentin und kaufmännische Leiterin, Helga Rabl-Stadler. Der Kassenreport sei der einzig wahre Gradmesser für den Erfolg. Auch der Intendant freute sich über die Zahlen: „Das beweist, dass wir vieles richtig gemacht haben müssen. Es gibt offensichtlich eine Sehnsucht und ein Bedürfnis nach unseren Programmen.“ Zudem seien anders als noch in den Jahren davor alle Hotels im Umkreis von 20 Kilometern voll gewesen.

Viele Kritiker hatten in ihrer künstlerischen Bilanz die Saison als nicht herausragend bezeichnet. Auch hatten Debatten um die Intendantensuche und die Organisation des Festivals immer wieder die Kunst überlagert.

Pereira wird nach Streit mit dem Kuratorium, dem politisch besetzten Leitungsgremium der Festspiele, ab 2015 die Mailänder Scala leiten. Es habe nicht einen einzigen konstruktiven Moment gegeben, seine künstlerischen Ideen seien nicht verstanden worden und er müsse dort sogar „Binsenwahrheiten unseres Geschäfts“ verteidigen, schimpfte er am Freitag in einem Interview mit den „Salzburger Nachrichten“ über das Kuratorium.

Bei der Präsentation der Abschlusszahlen zeigte er sich versöhnlicher: Besonders stolz sei er in dieser Saison unter anderem auf die permanent ausverkaufte „Ouverture Spirituelle“, die zur Gänze privat finanzierten Programme von „El Sistema“: „Alles in allem haben wir einen Rekordsommer der Standing Ovations erlebt. An manchen Tagen gab es drei Vorstellungen, an denen die Leute aufgestanden sind, um ihre Begeisterung im Stehen auszudrücken.“