Sexuelle Belästigung 100 Millionen Dollar Schadenersatz - Zivilklage gegen Erben nach Tod von US-Multimillionär Epstein
New York · Zwei weitere Frauen haben nach dem mutmaßlichen Suizid des wegen Sexualverbrechens angeklagten US-Milliardärs Jeffrey Epstein eine Zivilklage gegen dessen Erben eingereicht.
In der bei einem Bundesgericht in New York eingereichten Klageschrift heißt es, dass die beiden Frauen vor 15 Jahren von Epstein sexuell missbraucht worden seien. Die zwei mutmaßlichen Opfer fordern von Epsteins Erben und möglichen Komplizen Schadenersatz in Höhe von 100 Millionen Dollar (etwa 90 Millionen Euro).
In der Klageschrift werden die Namen der beiden mutmaßlichen Opfer nicht genannt. Deren Anwältin Lisa Bloom erklärte am Freitag, ihre Mandantinnen seien 18 und 20 Jahre alt gewesen, als sie von Epstein missbraucht worden seien. In der Klageschrift wird zudem zehn Frauen vorgeworfen, als Komplizinnen Epsteins agiert zu haben. Auch ihre Namen wurden nicht genannt.
Nach Angaben Blooms arbeiteten die beiden mutmaßlichen Epstein-Opfer im Juni 2004 als Hostessen in einem Restaurant im New Yorker Stadtbezirk Manhattan, als eine "Rekrutiererin" des Multimillionärs mit ihnen Kontakt aufgenommen habe. Sie habe ihnen mehrere hundert Dollar angeboten, wenn sie Epsteins in dessen Domizil aufsuchten und ihm Massagen gäben. Die "Rekrutiererin" habe versichert, die Massagen beinhalteten keine sexuellen Berührungen.
Zwei Tage darauf hätten sich die beiden Frauen in das luxuriöse Wohnhaus Epsteins nahe des New Yorker Central Parks begeben, heißt es weiter in der Klageschrift. Dort habe sie Epstein sexuell belästigt und ihnen im Anschluss mehrere hundert Dollar ausgehändigt.
Der Klageschrift zufolge waren die zwei Frauen zur Zeit des mutmaßlichen Übergriffs so "verängstigt" von Epstein und seiner Macht, dass sie den Missbrauch damals nicht anzeigten.
In der vergangenen Woche hatte bereits ein anderes mutmaßliches Epstein-Opfer Klage eingereicht. Die 32-jährige Jennifer Araoz gab an, als Teenager von Epstein sexuell belästigt und vergewaltigt worden zu sein.
Epstein war am Samstagmorgen tot in seiner Gefängniszelle im Metropolitan Correctional Center in Manhattan gefunden worden. Nach Angaben des Justizministeriums beging er offenbar Suizid. Der 66-Jährige frühere Investmentbanker soll jahrelang minderjährige Mädchen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Bei einer Verurteilung hätten Epstein, der enge Kontakte zu hochrangigen Politikern und Prominenten hatte, bis zu 45 Jahre Haft gedroht.
Zu Epsteins Freunden zählten einst sogar Ex-Präsident Bill Clinton und der heutige Präsident Donald Trump. Um Epsteins Tod ranken sich bereits zahlreiche Theorien, die unter anderen von Trump mit angeheizt wurden.
amd/dja