Schiffskollision im Hamburger Hafen
Hamburg/Rotterdam (dpa) - Der Zusammenstoß von zwei Containerschiffen im Hamburger Hafen scheint glimpflich auszugehen: Die Feuerwehr hoffte am Montagabend, einen leckgeschlagenen Frachter retten zu können.
Einer der Frachter drohte zeitweilig zu sinken, wie ein Polizeisprecher sagte. Menschen seien nicht in Gefahr gewesen. „Die Gefahr ist wahrscheinlich gebannt“, sagte der Sprecher. „Die Feuerwehr ist guter Hoffnung, das Schiff zu retten.“
Feuerwehr und Technisches Hilfswerk pumpten das am Heck eindringende Wasser ab, während gleichzeitig Container von dem am Kai liegenden Schiff genommen wurden, um es zu entlasten. Der Frachter habe sich zeitweilig nach hinten geneigt. Mit Hilfe von Schleppern wurde das Schiff stabilisiert. Eine Tauchergruppe der Feuerwehr war im Einsatz, um das Leck zu erkunden und abzudichten. Das Wasser habe die Ruderanlage und den Maschinenraum überflutet.
Die 155 Meter lange „MS Charlotta“ hatte den Angaben zufolge die 140 Meter lange „MS Hanse Confidence“ von hinten gerammt und erheblich beschädigt. Zum Hergang des Unfalls und zur Schadenshöhe konnten noch keine Angaben gemacht werden. „Die Ermittlungsgruppe Schiffsunfälle muss erst Unterlagen auswerten“, sagte der Sprecher. Der Sender NDR 90,3 meldete unter Berufung auf Polizeiangaben, die „MS Charlotta“ sei mit nicht unerheblicher Geschwindigkeit gegen die „MS Hanse Confidence“ gestoßen. Das havarierte Schiff fährt laut Polizei unter der Flagge Antiguas.
Die Feuerwehr hatte eine Pumpe mit einer Kapazität von 10 000 Litern pro Minute im Einsatz. Dennoch werde die Aktion bis in die späte Nacht oder gar bis zum Morgen andauern, sagte ein Feuerwehrsprecher.
In den Niederlanden lief am Montag ein großes Containerschiff auf eine Sandbank auf. Nach zehn Stunden konnten zehn Schlepper die 363 Meter lange „MSC Luciana“ unweit von Cadzand in der Westerschelde wieder flottmachen, wie die Schifffahrtsbehörde in Rotterdam mitteilte. Das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff habe Probleme im Maschinenraum gemeldet.
Die Strandung in dem Meeresarm, der zugleich Mündungstrichter der Schelde ist, verlief den Angaben zufolge vergleichsweise sanft. Das Schiff sei ins belgische Zeebrugge geschleppt worden, wo es untersucht werde. Die „MSC Luciana“ sollte Container von Antwerpen nach Felixstowe in England bringen.