Schlussverkauf: Die große Zeit der Schnäppchenjäger
Der Handel reduziert fast alle Preise. Bei den modischen Klassikern lohnt sich der Kauf.
Düsseldorf. Das Wetter hat den Händlern wieder einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Winter kam bislang nur zögerlich in Gang; die passende jahreszeitliche Ausstattung blieb liegen. Reduzierungen bei Textilien von 70 bis 80 Prozent seien deshalb derzeit keine Seltenheit, 50 Prozent seien Standard, berichtet Konsumforscher Bernd Lochschmidt. Denn: Mode hat in der Regel ein Haltbarkeitsdatum.
Trends kommen und gehen. Mal rutscht der Rocksaum rauf, mal runter, mal sind die Hosen schmal, eine Saison später weit geschnitten. Modebewusste sollten ausgesprochene Trendteile der Saison links liegen lassen — und im Schlussverkauf stattdessen Ausschau nach reduzierten Klassikern halten.
Wie etwa das kleine Schwarze: Als Erfinderin des knielangen eleganten Kleids gilt die französische Modedesignerin Coco Chanel, die 1926 erstmals ein solches Modell präsentierte. Die „Vogue“ bezeichnete das Kleid im selben Jahr als „eine Art Uniform für Frauen mit Geschmack“ — der Beginn eines weltweiten Hypes. Heute ist das kleine Schwarze beinahe ein Alleskönner. Kaum etwas lässt sich so gut und immer wieder neu kombinieren — mit einem Blazer bürotauglich, mit chicen Accessoires eine Abendgarderobe.
Ein anderer Modeklassiker: die Jeans. Die ehemalige Arbeiterhose aus den USA ist längst gesellschaftsfähig und lässt sich mit High Heels und einem edlen Oberteil bis zum Party-Outfit stylen. „Am schönsten sieht eine Jeans aus dunkelblauem Denim und mit geradem Schnitt aus“, sagt Stilberaterin Ines Meyrose. „In dieser Form ist sie auch ein perfekter Kombi-Partner.“
Was sonst noch dazu zählt? Eine weiße Bluse zum Beispiel, ein Pullover aus Kaschmir oder auch die klassischen Pumps als Teil der Grundausstattung im weiblichen Schuhregal.
Die „Welt“ hat den nach einzelnen Konsumgütern aufgeschlüsselten Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes zur Grundlage genommen und daraus gleich einen Sparkalender fürs ganze Jahr zusammengestellt. Die Reste der Dezember-Feste sind demnach zu Jahresbeginn besonders günstig: der Sekt von Silvester, aber auch all das, was der Handel als Standard-Weihnachtsgeschenk reichlich vorhielt — wie Pralinen, Krawatten und CDs.
Im März dürfen sich Filmfans übrigens auf günstige DVDs freuen. Denn mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen drängt es selbst Couch-Potatoes hinaus ins Freie. Das bedeutet: Sendepause fürs Heimkino.
Im August rutschen dann die Möbelpreise in den Keller. Nur allzu verständlich. Wer will schon ein Schrank-Puzzle lösen, wenn draußen Sonne und laue Sommernächte locken? Aber nach dem Kauf lässt sich der Aufbau ja auch auf trübe Herbsttage verschieben . . .