Wintereinbruch Schnee behindert Verkehr in NRW - Laster durchbricht Brückengeländer

Das Sauerland präsentiert sich märchenhaft weiß, aber Autofahrer bekamen auch die andere Seite zu spüren. Für den Straßendienst war es der erste flächendeckende Schneeeinsatz in diesem Winter.

In Wuppertal hatten viele Autofahrer mit den glatten Straßen zu kämpfen.

Foto: Andreas Fischer

Meschede/Aachen (dpa) - Schneefall hat in Nordrhein-Westfalen am Freitagmorgen für Behinderungen im Straßenverkehr gesorgt. Besonders betroffen waren das Sauerland und die Eifel. Bei Meinerzhagen war die Autobahn 45 stundenlang in Fahrtrichtung Frankfurt gesperrt, weil ein Lastwagen ein Brückengeländer durchbrochen hatte und in die Tiefe zu stürzen drohte. Ob der bei dem Unfall leicht verletzte Fahrer durch das Wetter aus der Spur geraten ist, war zunächst unklar. Es dauerte Stunden, bis die Autofahrer aus dem Stau die Unfallstelle passieren konnten. Auch die unter der Brücke verlaufende Bundesstraße 54 wurde gesperrt.

Im Sauerland hatte es in der Nacht kräftig geschneit. „Das ist märchenhaft weiß“, sagte Wetterbeobachter Frank Dreblow auf dem Kahlen Asten bei Winterberg. Mehr als 40 Zentimeter Schnee wurden dort gemessen. Bei Dauerfrost können außerdem die Schneekanonen laufen. Viele Lifte waren am Freitag schon in Betrieb. Allerdings bleibe es wegen der weiteren Niederschläge meist grau. „Am Samstagnachmittag kann die Sonne mal durchschielen“, sagte Dreblow. Am Montag gebe es dann auch die Chance auf eine Schneelandschaft unter blauem Himmel. „Da wird es heiter bis wolkig und trocken.“

Schon in der Nacht seien zeitweise mehr als 100 Winterdienstfahrzeuge im Einsatz gewesen um die Autobahnen schnee- und eisfrei zu halten, teilte Straßen.NRW mit. Es sei der erste flächendeckende Schneeeinsatz in diesem Winter gewesen. Am Donnerstagabend kollidierte im Märkischen Kreis ein Räumfahrzeug mit einem Auto, beide Fahrer wurden leicht verletzt.

Im Hochsauerlandkreis gab es nach Auskunft der Polizei am Freitagmorgen zehn Unfälle. Es blieb meist bei Blechschäden, ein Autofahrer wurde leicht verletzt. Allerdings ging auf den meisten Steigungsstrecken der Region nichts mehr, weil immer mehr Lastwagen liegen blieben. „Wo dann freigeschoben wurde, kamen sie ein Stück weiter, bis sie zur nächsten Steigung kamen“, sagte eine Sprecherin. Eine Landstraße bei Marsberg wurde gesperrt, weil ein 40-Tonner rückwärts in einem Graben gerutscht war.

Bei Aachen und in der Eifel standen auf schneebedeckten Bundesstraßen Lastwagen quer, etwa bei Monschau und Simmerath. Autos blieben in Schneeverwehungen stecken. Auch in Wuppertal, Münster und im Kreis Wesel waren die Streufahrzeuge in der Nacht im Dauereinsatz.

Auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken zwischen Köln und Aachen sowie zwischen Köln und Frankfurt fuhren die Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn mit abgesenkter Höchstgeschwindigkeit. Verspätungen und Störungen habe es am Freitagmorgen zunächst aber nicht gegeben, sagte ein Bahnsprecher.