Schneechaos in den Alpen
Berlin (dpa) - Neuschnee auf Pisten und Straßen: Viele Wintersportler freuten sich am Wochenende über die ersten Abfahrten auf echtem Schnee. Auf rutschigen Straßen krachte es. Und in den französischen Alpen ging nichts mehr: 15 000 Autos steckten fest.
Schneechaos und Rodelfreuden: Ein heftiger Wintereinbruch hat am Wochenende Kinder in Westeuropa jubeln lassen - und Autofahrer stöhnen. Auch verabschieden wird sich das Jahr in Weiß, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert. Ein Überblick:
DEUTSCHLAND
Vor allem im Westen und Süden türmte sich am Wochenende der Neuschnee. In den Bergen freuten sich die Wintersportfans über massenhaft Neuschnee - in den Alpen gab es allerdings auch schon erste Lawinenwarnungen. Weitere Kehrseite des Wintermärchens: Auf überfrorenen oder von Schneematsch rutschig gemachten Fahrbahnen gab es Hunderte Unfälle. Meist blieb es bei Blechschäden.
Auf der schneeglatten Fahrbahn der Autobahn 5 nahe Bad Homburg wurde am Sonntag ein Quadfahrer von einem Lastwagen überfahren und tödlich verletzt. Auf der verschneiten Autobahn 8 bei Stuttgart standen am Samstag Verkehrsteilnehmer über 20 Kilometer im Stau. Nahe Freiburg rutschte ein Reisebus von einer schneeglatten Straße in die Leitplanken. Die 39 Reisegäste blieben unverletzt.
Auf dem Feldberg in Baden-Württemberg lagen am Sonntag bereits mehr als 40 Zentimeter Neuschnee, ein großer Teil der Lifte konnte in Betrieb genommen werden. Auch im nordrhein-westfälischen Winterberg herrschte Hochbetrieb an den Skiliften. In der Eifel brachen etliche Bäume unter Nassschnee zusammen und blockierten Straßen, in einigen kleinen Ortschaften fiel zeitweise der Strom aus.
FRANKREICH UND GROSSBRITANNIEN
Etwa 15 000 Reisende haben im Osten Frankreich wegen verschneiter Straßen die Nacht zu Sonntag in Notunterkünften verbracht. In den Alpengebieten der Savoyen kamen nach Angaben der Präfektur etwa 15 000 Fahrzeuge nicht mehr vom Fleck. In zahlreichen Gemeinden wie Albertville, Chambéry, Moutiers oder Aix-les-Bains wurden Notunterkünfte für Urlauber und Ausflügler eingerichtet.
In Auron im südlichen Teil der französischen Alpen nahe am Mittelmeer kam am Sonntag ein Skifahrer in einer Lawine ums Leben. Zwei weitere Skifahrer blieben nach Polizeiangaben unverletzt. Die drei waren jenseits der Pisten zwischen zwei Liftanlagen unterwegs.
In Großbritannien traf es neben dem Straßenverkehr die Flughäfen in Liverpool und Bradford. Die Landebahnen seien zur Schneeräumung vorübergehend gesperrt worden, berichtete der Sender BBC am Samstag. Gezeigt wurde zudem ein Video, in dem ein Skifahrer eine abschüssige Straße in Sheffield als Skipiste nutzt. In mehr als 100 000 britischen Haushalten fiel zeitweise der Strom aus.
DIE AUSSICHTEN FÜR SILVESTER
Das alte Jahr verabschiedet sich in Weiß. Am Montag und Dienstag falle weiter leichter Schnee, hieß es beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Sonne ist selten, die Temperatur dreigeteilt: Im Nordwesten liegt sie bei vier bis sechs Grad, zwischen Vorpommern, Thüringen und Pfalz liegt die Null-Grad-Grenze, im Südosten wird es mit bis zu minus fünf Grad am kältesten.
Am Mittwoch werden fast überall dichte Wolken den Himmel verdecken. Nur im äußersten Südosten gebe es gute Chancen auf etwas Sonnenschein. Die Prognose für das Anstoßen zum Jahreswechsel im Freien: minus zehn Grad in München, um die null Grad in Köln, plus vier Grad in Hamburg.