Hintergründe unklar Schüsse bei Auseinandersetzung in Rapper-Szene (mit Video)
Oer-Erkenschwick. Schüsse in der Rapper-Szene haben am Dienstagabend in der kleinen Stadt Oer-Erkenschwick im Ruhrgebiet einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Vier Menschen wurden verletzt.
Zeugen filmten die Auseinandersetzung zufällig von einer Wohnung von der gegenüberliegenden Straßenseite aus. Das Geschehen spielte sich innerhalb von einer Minute vor einer geschlossenen Werkstatt ab. Zwei Gruppen junger Männer, etwa ein halbes Dutzend auf jeder Seite, gingen mit Fäusten und Stangen aufeinander los. Nach Angaben der Polizei waren es Deutsche mit libanesischen Wurzeln.
Einer der Beteiligten schoss wild um sich und traf zwei Kontrahenten. Der Schütze flüchtete mit einem weiteren Beteiligten in einem Auto. Die Gegner schlugen an dem Fluchtwagen noch mehrere Scheiben ein. Glück hatte offenbar ein Passant, der gerade sein Fahrrad an den Streitenden vorbeischob. Er kam unbehelligt davon.
Zehn der Beteiligten konnte die Polizei festnehmen. Nach dem Schützen suchten sie trotz des Einsatzes von Sondereinheiten und eines Hubschraubers in der Nacht vergeblich.
Über das Motiv des Streites rätselt die Polizei noch. Klar sei nur, dass die jungen Männer aus der Rapper-Szene stammen. Ob sie selbst Musiker sind oder Anhänger der Szene war noch nicht geklärt. Sie kamen nicht alle aus dem 30 000-Einwohner-Ort Ort 20 Kilometer nördlich von Dortmund. Offenbar hatten sie sich an der Werkstatt getroffen, die von Deutsch-Libanesen betrieben wird.
Von den vier Verletzten lagen zwei mit Schusswunden am Mittwoch noch im Krankenhaus. Die Verletzungen seien nicht lebensgefährlich, so die Kreispolizei Recklinghausen. Die beiden anderen Männer hatten Schläge abbekommen. Eine Mordkommission ermittelt. dpa