Schutzschild des Körpers stärken: Die richtige Creme finden

Berlin (dpa/tmn) - Ohne sie ginge es nicht: Die Haut bildet die äußere Grenze des Körpers und damit ein Schutzschild gegen allerlei Bakterien und Viren. Doch nur wenn die Haut gesund ist, kann sie ihre Schutzfunktion auch wahrnehmen.

Foto: dpa

Bei der Pflege setzen viele auf Cremes - nur: Welche ist die richtige? Denn bei der Wahl kann man viel falsch machen, warnt Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF). „Eine gute Feuchtigkeitsversorgung und der Schutz vor freien Radikalen sind essenziell“, erklärt Elena Helfenbein vom VKE-Kosmetikverband.

Der Hauttyp

Welche Wirkstoffe darüber hinaus sinnvoll sind, hängt vom Hautbild ab. Trockene Haut benötigt eine andere Pflege als empfindliche. „Die meisten haben eine sogenannte Mischhaut“, sagt Monika Ferdinand vom Bundesverband deutscher Kosmetikerinnen. Die T-Zone, also Stirn, Nasen- und Kinnpartie, ist fettig, die Seiten sind trockener. „Hier eignen sich ausgleichende Cremes.“

Immer mehr Menschen haben aber auch trockene und empfindliche Haut, die einen Mangel an natürlichen Feuchtigkeitsfaktoren und Hautfetten aufweist, sagt Zuberbier. „Geeignete Pflegeprodukte sind auf Basis eines Fett-Wasser-Gemischs hergestellt“, erklärt er. „Sie bilden einen leichten Fettfilm auf der Haut und verhindern, dass hauteigene Feuchtigkeit nach außen abgegeben werden kann. Gleichzeitig versorgen sie die Hornschicht mit Fett, was vor Austrocknung schützt.“ Gut sind Cremes mit natürlichen Fetten und Ölen, etwa Mandelöl oder Sheabutter, weil sie der Fettsäurestruktur der Haut ähnlich sind.

Die Tages- und Jahreszeit

Tagsüber ist eine leichte Creme mit moderatem Sonnenschutz sinnvoll, die viel Feuchtigkeit spendet, sagt Zuberbier. Die Nachtcreme darf etwas reichhaltiger sein. „Denn dann arbeiten die Regenerationsprozesse der Haut auf Hochtouren. Die Haut kann Wirkstoffe, etwa wertvolle Lipide, besonders gut verarbeiten, weil sie nicht von Umweltfaktoren gestresst wird“, sagt Helfenbein.

Welche Creme zur Anwendung kommt, sollte auch von der Jahreszeit abhängen. „Wie bei der Kleidung, so gilt es im Sommer auch bei der Hautcreme, eine luftig-leichte zu wählen. Nach Möglichkeit enthält sie Aloe Vera und Vitamin E oder C sowie einen zusätzlichen Lichtschutz“, erklärt Ferdinand. Im Winter strapazieren Minusgrade die Haut. „Die Haut wird empfindlicher, weil der sogenannte Hydro-Lipid-Mantel durch die Kälte aus dem Gleichgewicht gerät. Die Haut produziert weniger Fett und kann Feuchtigkeit schlechter binden“, erklärt Helfenbein. Daher gilt, die Haut mit ausreichend Fett zu versorgen, damit sie geschmeidig bleibt.

Der Creme-Rhythmus

„In jedem Fall sollte morgens und abends nach der Reinigung Creme aufgetragen werden“, rät Helfenbein. „An heißen Tagen freut sich die Haut auch zwischendurch über einen kühlen Splash.“ Nach einem Bad im Meer oder nach dem Sonnen muss die Haut ebenfalls eingecremt werden. „Zweimal pro Woche rate ich zu einer Feuchtigkeitsmaske. Es gibt mittlerweile Produkte, die draufgelassen werden können und dann die Nachtcreme ersetzen“, sagt Ferdinand. Aber Vorsicht: Eine Überpflege der Haut kann die Drüsen verstopfen, sagt Zuberbier.