Staatstrauer in Guatemala nach Erdrutsch mit über 130 Toten
Guatemala-Stadt (dpa) - Die Regierung in Guatemala hat nach dem verheerenden Erdrutsch mit zahlreichen Toten in dem mittelamerikanischen Land eine dreitägige Staatstrauer angeordnet.
Präsident Alejandro Maldonado sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus, wie der Radiosender Emisoras Unidas am Montag berichtete.
Bislang bargen die Einsatzkräfte 131 Leichen aus den Trümmern in der Siedlung Cambray II am Rande von Guatemala-Stadt. Noch immer wurden mindestens 300 Menschen vermisst. Einsatzleiter Sergio Cabañas sagte, es sei sehr unwahrscheinlich, noch weitere Überlebende zu finden.
Allgemein gilt, dass 72 Stunden nach einem Erdrutsch die Überlebenschancen von Verschütteten rapide sinken. Diese Frist lief in der Nacht zum Montag ab. Präsident Maldonado ordnete trotzdem an, die Suche fortzusetzen.
Wegen anhaltenden Regens kamen die Bergungsarbeiten am Montagmorgen (Ortszeit) allerdings zunächst nicht in Gang. An den Hängen oberhalb des Viertels seien neue Risse gesichtet worden, teilte der Katastrophenschutz mit. Zudem sei der Fluss Pinula am Rande der Siedlung angeschwollen, was die Arbeiten weiter erschwere.
Insgesamt waren rund 1800 Helfer an der Rettungsaktion beteiligt. Das Nachbarland Mexiko schickte Spezialisten des Katastrophenschutzes, der Polizei und des Militärs mit Suchhunden zu Unterstützung. Mit schwerem Gerät schafften die Einsatzkräfte Erde zur Seite, um zu den Verschütteten vorzudringen.
Der Erdrutsch war von tagelangen starken Regenfällen ausgelöst worden. Der Hügel über dem Viertel, in dem größtenteils arme Familien leben, brach in zwei Teile. Medienberichten zufolge hatte der Katastrophenschutz den Bezirk schon vor Jahren als Risikozone deklariert und die Gemeindeverwaltung darüber informiert.