Schwarz ist oft Pflicht: Kleidung für die Beerdigung
Köln (dpa/tmn) - Beerdigungen sind für Hinterbliebene ohnehin schon eine emotionale Ausnahmesituation. Und dann kommt auch noch ein Dresscode hinzu - denn schwarze Kleidung ist in der Regel Pflicht. Doch warum eigentlich?
Und was sollten Angehörige dabei beachten?
Farbe: Schwarz ist die Farbe der Demut und Zurückhaltung, wie Linda Kaiser von der Deutschen Knigge-Gesellschaft erklärt. Und darum geht es auch bei einer Beerdigung: Die Gäste sollen zu Ehren des Verstorbenen in den Hintergrund treten und sich selbst zurücknehmen.
Alternativen: Manchmal wünscht sich der Verstorbene, dass die Gäste auf der Beerdigung bunte Farben tragen. „Das kann schwierig sein, weil sich das für Hinterbliebene möglicherweise falsch anfühlt“, erklärt Kaiser. Natürlich müsse es jeder selbst entscheiden, „aber so einen Wunsch möchte man ja in der Regel schon erfüllen“.
Männer: Ein schwarzer oder zumindest dunkelgrauer oder anthrazitfarbener Anzug ist Pflicht. Doch viele Männer fragen sich, welche Farbe das Hemd haben darf. „Eindeutig weiß“, sagt Kaiser. Bunte Hemden, Krawatten oder Fliegen seien unpassend.
Frauen: Wer ein Kleid trägt, könne zwar zu einer hellen Strumpfhose greifen. „Aber eine dunkle rundet das Erscheinungsbild viel besser ab“, sagt Kaiser. Ansonsten können Frauen frei entscheiden, ob sie einen Hosenanzug, ein Kostüm oder ein Kleid tragen möchten. Es sollte allerdings schlicht und zurückhaltend sein.
Wetter: Wenn es im Sommer sehr heiß ist, würden viele gern Kleidung mit kurzen Ärmeln tragen. „Das ist absolut unangebracht“, sagt Kaiser. Sie rät Männern zu einem leichten Anzug. Frauen könnten ein schwarzes Tuch über Arme und Schultern legen. Im Winter hat der ein oder andere das Problem, dass er keinen schwarzen Mantel besitzt. „Da muss man sich nicht extra einen kaufen“, sagt Kaiser. Eine andere schlichte Farbe tut es auch. Bunte Sport- oder Outdoorjacken gehören aber nicht auf die Beerdigung.
Accessoires:Auffälliger Schmuck hat auf der Beerdigung ebenfalls nichts zu suchen. „Eine kleine Brosche, Perlenkette oder Ohrstecker sind in Ordnung“, sagt Kaiser. „Auch hier geht es wieder um Zurückhaltung.“ Eine Sonnenbrille findet Kaiser aber durchaus angemessen, wenn jemand seine verweinten Augen verstecken möchte. Beim Kondolieren gehört sich das allerdings nicht. „Da sollte man sich schon in die Augen schauen können.“