Schweden-Prinzessin will Baby in Europa bekommen
Stockholm (dpa) - Christopher O'Neill scheut den Royal-Trubel. In New York, wo er der schwedischen Prinzessin Madeleine begegnete, war er vor neugierigen Reportern jahrelang sicher.
Er konnte unerkannt zum Bäcker gehen oder den Kinderwagen mit Töchterchen Leonore durch den Park schieben. Mit der Anonymität im Alltag ist es nun vorbei. Madeleine, das Nesthäkchen der Königsfamilie und zum zweiten Mal schwanger, will zurück nach Europa. Nach dem Weihnachtsurlaub blieb die Kleinfamilie, deren zweites Kind im Sommer zur Welt kommen soll, in Schweden. Seitdem fragt sich die gesamte schwedische Klatschpresse: Wo geht das Glamour-Paar auf Wohnungssuche? Denn in einem sind sie sich sicher: Auf die Paparazzi in Stockholm hat O'Neill keine Lust.
„Er will sein Leben so normal wie möglich weiterleben“, sagt die Hof-Expertin Jenny Alexandersson von der Boulevardzeitung „Aftonbladet“. Das heißt vor allem: viel Geld verdienen. O'Neill ist Geschäftsmann und kein Prinz. Daran änderte auch die Hochzeit mit einer Prinzessin nichts. Den Titel verschmähte der 40-Jährige - und rührte Millionen Schweden doch mit seinen Tränen bei der Trauung 2013 und dem gefühlvollen Auftritt nach der Geburt seiner ersten Tochter.
Die Mini-Prinzessin soll ein Grund sein, weshalb es die Kleinfamilie in die Heimat zieht - jedenfalls für Madeleine. „Sie will, dass Leonore eine enge Verbindung zu Kultur und Traditionen und allem hat, das mit Schweden zu tun hat“, sagt Alexandersson. Außerdem hat das knapp ein Jahr alte Baby einen Platz in der schwedischen Thronfolge. „Damit sie den behält, muss sie in eine schwedische Schule gehen.“
Zurzeit wohnen Madeleine, Chris und Leonore in Stockholm. Dass sie nicht dauerhaft dort bleiben, liege vor allem an den Geschäften des britisch-amerikanischen Bankers, mutmaßt die Boulevardpresse. Laut „Expressen“ kommen stattdessen drei Orte infrage: Paris, London oder das Promi-Dorf Gstaad in der Schweiz. „Hier hat Chris die Verbindung zu seinem besten Freund Cedric Notz, der sein Trauzeuge war.“
Alexandersson hält London für die naheliegendste Wahl: Nicht nur lebt ein Teil von Chris' Familie dort. Auch einige von Madeleines Freunden seien aus New York dorthin gezogen. „Ich glaube, sie fühlte sich deswegen auch ein bisschen einsam“, sagt die Journalistin.
„Es ist sehr schön, in der Nähe der Familie zu sein“, schwärmte Familienmensch Madeleine schon in einer schwedischen TV-Dokumentation im Sommer. Nach ihrem Umzug nach New York vor einigen Jahren hatte sie ständig Kontakt mit ihren Eltern und ihrer Schwester, telefonierte auch mit ihnen über Skype, wie Königin Silvia im vergangenen Jahr verriet.
Chris schien die Entfernung weniger auszumachen. Das Schöne daran, in Amerika zu leben, sei, dass es kaum Einfluss habe, dass er mit einer Prinzessin verheiratet sei, sagte er dem Fernsehsender SVT: „In London haben wir auch keine Schwierigkeiten. Das ist also eigentlich nur so, wenn wir nach Schweden kommen. Da ist es völlig anders.“
Dass Madeleines Familie in London vor Paparazzi sicher sei, glaubt Alexandersson aber nicht: „Sie sind überall.“ Als die Prinzessin in jungen Jahren zum Studieren nach London gezogen sei, habe sie die Stadt aus genau diesem Grund wieder verlassen. „New York ist der Ort, an dem sie am anonymsten sein konnten. Aber auch dort haben wir Paparazzi gesehen.“ Später hatte die Klatschpresse Madeleine in ihrer turbulenten Beziehung mit dem Schweden Jonas Bergström verfolgt.
Doch inzwischen sei die 32-Jährige gelassener - und hätte sicher nichts gegen einen Neustart in London, meint Alexandersson. Daran sollte sich auch ihr Ehemann ein Beispiel nehmen: „Ich denke, er muss lernen, entspannter im Umgang mit den Medien zu sein“, findet die Royal-Reporterin. „Du kannst keine Prinzessin heiraten und dann denken, dass du dein Leben genauso weiterleben kannst wie vorher.“