Tag 2 der Königstour Schwedens Monarchen in Hamburg und Berlin
Hamburg (dpa) - Ein straffes Besuchsprogramm erwarten den schwedischen König Carl XVI. Gustaf (70) und Königin Silvia (72) auch am zweiten Tag ihres Staatsbesuchs in Deutschland. Das Königspaar wird zuerst in Hamburg und dann wieder in Berlin zu Gast sein.
Vom Hamburger Rathaus geht es am Donnerstag zur Handelskammer und zur Elbphilharmonie: Die Besichtigung des knapp 800 Millionen Euro teuren Konzerthauses ist krönender Abschluss des Besuchs in der Hansestadt.
Am Vormittag (10.45 Uhr) empfängt Bürgermeister Olaf Scholz das Paar zunächst im Rathaus zu einem Gespräch, anschließend geht es für die Monarchen und das Stadtoberhaupt in die benachbarte Handelskammer. Hier sollen sich die königlichen Hoheiten ins Gästebuch der Kammer eintragen und bei einer Wirtschaftskonferenz Einblicke in die Entwicklungen von nachhaltiger Mobilität erhalten (11.30). Am Nachmittag (14.00) wird das Königspaar durch die offiziell noch nicht geöffnete Elbphilharmonie geführt und an einer Orchesterprobe teilnehmen.
Es ist nicht der erste offizielle Besuch des Königspaares in Hamburg. Schon beim ersten Staatsbesuch in Deutschland 1979 waren sie in der Hansestadt und trugen sich damals ins Goldene Buch ein. Königin Silvia wurde diese Ehre hier nochmals 2003 zuteil, als sie Gast beim Matthiae-Mahl war, dem wohl ältesten weltweit noch gefeierten Festmahl. Außerdem besucht die 72-Jährige Norddeutschland, um etwa bei Benefiz-Veranstaltungen für ihre Childhood-Stiftung zu werben. Ihr Mann ließ sich einst von Peter Tamm dessen erstes Schifffahrtsmuseum an der Elbchaussee zeigen.
Am Nachmittag soll es zurück nach Berlin gehen, wo das Königspaar die „Prinzessinnen-Bibliothek“ im Schloss Charlottenburg besichtigen wird. Dort erleben Carl Gustaf und Silvia ein Stück deutsch-schwedische Historie: Die Bücher gehörten einst Luise Ulrike von Preußen (1720-1782), einer Schwester Friedrichs des Großen. Er verheiratete sie mit dem schwedischen König Adolf Friedrich. Die gemeinsame Tochter, Prinzessin Sophie Albertine (1753-1829) wurde die letzte Äbtissin des Stifts Quedlinburg, erbte die Sammlung und führte sie weiter. Die rund 4500 Bände gelten als eindrucksvolles Zeugnis für das Streben von Frauen nach Wissen und Bildung. Heute verwaltet die Berliner Staatsbibliothek den Bücherschatz.
Der aktuelle viertägige Staatsbesuch, der am Mittwoch in Berlin begann, führt das Königspaar anschließend nach Sachsen-Anhalt und Sachsen.