Schweinegrippe in Düsseldorf: Vater, Mutter und Kind (6) erkrankt

Die Familie wird in der Uni-Klinik behandelt.

Düsseldorf. In Düsseldorf gibt es inzwischen drei bestätigte Fälle der Schweinegrippe. Nachdem das Gesundheitsamt am Mittwochabend bereits bekannt gegeben hatte, dass eine 43-Jährige an dem Virus erkrankt ist, wurden inzwischen auch ihr 40 Jahre alter Ehemann und die sechsjährige Tochter positiv getestet. Sie alle werden in der Uni-Klinik behandelt.

"Die Patienten sind isoliert. Die schlimmsten Fieberschübe sind überstanden", sagte Professor Dieter Häussinger, der die Infektiologie der Uni leitet, am Donnerstag. Müsste man nicht weitere Ansteckungen dringend verhindern, wäre eine stationäre Behandlung bei dem Gesundheitszustand der drei Erkrankten nicht notwendig

"Es ist uns offensichtlich gelungen, durch die frühzeitige Isolation weitere Ansteckungen zu verhindern", sagt Heiko Schneitler, Leiter des Gesundheitsamtes. Das erkrankte Paar war am 15. Mai von einer New-York-Reise zurückgekehrt. Bei der Ankunft in Düsseldorf wurden sie wie alle Reisenden aus Mexiko, den USA und Kanada durch Ärzte des Gesundheitsamtes überprüft. Allerdings zeigten beide erst am Montag Symptome.

Der Hausarzt reagierte bei der Untersuchung am Dienstag schnell, schaltete das Gesundheitsamt und die Uni-Klinik ein. Die vierjährige Tochter des Paares ist bislang dreimal auf das Virus getestet worden - jedoch mit negativem Ergebnis. Wie die Tante, bei der die Kinder während der Reise ihrer Eltern untergebracht waren, wird das Mädchen dennoch in der Klinik beobachtet

Beide Kinder hatten am Montag und Dienstag noch in die Kindertagesstätte an der Fuldaer Straße besucht. Wegen des Streiks der Erzieher waren an beiden Tagen dort nur 34 - statt sonst über 80 - Kinder in einer Notgruppe. "Alle Eltern sind informiert", sagt Gesundheitsdezernent Wilfried Kruse. Bei einem Kind habe der Verdacht einer Schweinegrippe-Infektion bestanden. Der inzwischen durchgeführte Test allerdings sei negativ ausgefallen.

Die Kita wurde am Donnerstagmorgen komplett ausgeräumt und einer "Grundreinigung" unterzogen, so Jugendamtsleiter Johannes Horn. Sie bleibt bis zum 2. Juni vorsichtshalber geschlossen. Die Eltern der 34 Kinder, die mit dem erkrankten Mädchen in der Kita waren, sind gehalten, den Kontakt mit anderen Kindern weitgehend zu vermeiden. Für die übrigen 50 Kinder wird ab Montag, 25. Mai, ein Notdienst im Bürgerhaus Eller eingerichtet.

Die sechs Erzieherinnen, die am Montag und Dienstag in der Einrichtung gearbeitet haben, sind vorerst freigestellt. Zudem hat das Gesundheitsamt die Kollegen der erkrankten Eltern kontaktiert - beide waren am Montag bei der Arbeit gewesen. Auch die über 200 Mitreisenden des Paares auf dem Flug von New York wurden informiert und sollen sich bei Anzeichen einer Erkrankung melden - 19 von ihnen leben in Düsseldorf. "Eine Quarantäne können wir vorerst nicht verhängen", sagt Kruse. "Das wäre rechtlich nicht zu vertreten."

Das Gesundheitsamt rät allen Düsseldorfern, bei Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Schnupfen, Halsschmerzen und Atemnot einen Arzt aufzusuchen. Wer Grund zu der Annahme hat, an der Schweinegrippe erkrankt zu sein, sollte den Besuch beim Hausarzt telefonisch ankündigen, damit dieser Vorkehrungen treffen kann.

Die Hotline des Amtes gibt Tipps und beantwortet Fragen: Telefon 0211/8996971 (täglich von 8 bis 18 Uhr).