Woche des Schreckens Selbstmordattentäter in Ansbach: Was wir wissen, was wir nicht wissen
Ansbach. (dpa) - In Ansbach in Bayern explodiert am Sonntagabend eine Bombe vor einem Konzertgelände. Der mutmaßliche Täter stirbt, mehrere Menschen sind verletzt. Was ist passiert?
- Vor einem der Zugänge des „Ansbach Open 2016“ sprengt am Sonntag gegen 22.00 ein Mann eine Bombe, zwölf Menschen werden verletzt, drei davon schwer.
- Der Mann wollte offensichtlich die Bombe mit scharfkantigen Metallteilen in seinem Rucksack am Konzertgelände mit etwa 2500 Besuchern zünden. Ihm wurde aber der Einlass verwehrt.
- Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 27 Jahre alten Mann aus Syrien. Er hatte vor zwei Jahren Asyl in Deutschland beantragt.
- Der Antrag wurde vor einem Jahr abgelehnt, er lebte mit einer Duldung in Ansbach. Der Mann war in einem ehemaligen Hotel in Ansbach untergebracht.
- Der 27-Jährige sollte nach Bulgarien abgeschoben werden.
- Der Mann sei öfter in psychiatrischer Behandlung gewesen, hieß es. Er soll bereits zweimal versucht haben, sich das Leben zu nehmen.
- Der Mann ist nach Angaben der Polizei schon früher strafrechtlich in Erscheinung getreten. Er sei wiederholt auffällig geworden, unter anderem wegen eines Drogendelikts, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
- Zu den Motiven des mutmaßlichen Attentäters gibt es noch keine konkreten Hinweise
- Das Bundesinnenministerium hat noch keine konkreten Anhaltspunkte für einen islamistischen Hintergrund des Täters - Bayerns Innenminister Herrmann hatte hingegen gesagt, er persönlich halte es für sehr naheliegend, dass es sich um einen islamistischen Selbstmordattentäter handele.
- Die Spurensicherung durchsuchte am Montag das Flüchtlingsheim, in dem der Mann lebt. Dort beschlagnahmten die Ermittler mehrere Gegenstände. Ergebnisse der Untersuchung sind bislang nicht bekannt.