Woche des Schreckens Selbstmordattentäter in Ansbach: Was wir wissen, was wir nicht wissen

Ansbach. (dpa) - In Ansbach in Bayern explodiert am Sonntagabend eine Bombe vor einem Konzertgelände. Der mutmaßliche Täter stirbt, mehrere Menschen sind verletzt. Was ist passiert?

Kriminalpolizisten haben Spuren in der Wohnung des Selbstmordattentäters gesichert.

Foto: Daniel Karmann

- Vor einem der Zugänge des „Ansbach Open 2016“ sprengt am Sonntag gegen 22.00 ein Mann eine Bombe, zwölf Menschen werden verletzt, drei davon schwer.

- Der Mann wollte offensichtlich die Bombe mit scharfkantigen Metallteilen in seinem Rucksack am Konzertgelände mit etwa 2500 Besuchern zünden. Ihm wurde aber der Einlass verwehrt.

- Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 27 Jahre alten Mann aus Syrien. Er hatte vor zwei Jahren Asyl in Deutschland beantragt.

- Der Antrag wurde vor einem Jahr abgelehnt, er lebte mit einer Duldung in Ansbach. Der Mann war in einem ehemaligen Hotel in Ansbach untergebracht.

- Der 27-Jährige sollte nach Bulgarien abgeschoben werden.

- Der Mann sei öfter in psychiatrischer Behandlung gewesen, hieß es. Er soll bereits zweimal versucht haben, sich das Leben zu nehmen.

- Der Mann ist nach Angaben der Polizei schon früher strafrechtlich in Erscheinung getreten. Er sei wiederholt auffällig geworden, unter anderem wegen eines Drogendelikts, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

- Zu den Motiven des mutmaßlichen Attentäters gibt es noch keine konkreten Hinweise

- Das Bundesinnenministerium hat noch keine konkreten Anhaltspunkte für einen islamistischen Hintergrund des Täters - Bayerns Innenminister Herrmann hatte hingegen gesagt, er persönlich halte es für sehr naheliegend, dass es sich um einen islamistischen Selbstmordattentäter handele.

- Die Spurensicherung durchsuchte am Montag das Flüchtlingsheim, in dem der Mann lebt. Dort beschlagnahmten die Ermittler mehrere Gegenstände. Ergebnisse der Untersuchung sind bislang nicht bekannt.