Petition Mehr als 360.000 Stimmen für Loveparade-Prozess

Düsseldorf. Mehr als 360 000 Unterschriften haben Gabi Müller aus Hamm und andere Angehörige und Opfer der Loveparade-Katastrophe von 24. Juli 2010 am Montag beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingereicht.

Die Initiatoren haben am Montag die 362.000 Stimen abgegeben.

Foto: Eike Rüdebusch

Die Initiatoren und Zeichner der Petition von Change.org wollen damit ein Zeichen setzen. Sie möchten das OLG damit auffordern, doch ein Verfahren gegen die Verantwortlichen der Loveparade-Tragödie einzuleiten.

Der Sprecher des OLG, Andreas Vitek, sagte: „jeder mitfühlende Mensch hat größtes Verständnis für das Bedürfnis der Hinterbliebenen, aller Opfer der Loveparade-Katastrophe sowie der Öffentlichkeit, die Gründe und Ursachen dieser Tragödie zu erfahren.“ Allerdings werde die Petition keinen Einfluss auf die Entscheidung des zuständigen Senats nehmen. Dieser werde „ausschließlich nach Recht und Gesetz über die Beschwerde entscheiden.“

Das Landgericht Duisburg hatte die Eröffnung des Strafverfahrens gegen zehn Angeklagte im April 2016 abgelehnt. Zentrales Beweismittel der Anklage war ein Gutachten des britischen Panikforscher Keith Still. Es litt nach Auffassung des Landgerichts „unter gravierenden inhaltlichen und methodischen Mängeln“ und war „nicht verwertbar“. Die Angehörigen nannten das einen Justiz-Skandal und haben Beschwerde eingelegt. Über diese wird nach Begründung der Beschwerde und einem weiteren Gutachten durch den Wuppertaler Verkehrsexperten Jürgen Gerlach entschieden.

Bei der Loveparade in Duisburg am 24. Juli 2010 war es an einer Engstelle zu einem tödlichen Gedränge gekommen. 21 Menschen starben. Mindestens 652 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer.