Semesterticket: Wie teuer darf der Fahrschein sein?
Rheinbahn verteidigt die außerordentliche Preissteigerung. Studentenvertreter sind uneins, ob sie zustimmen sollen.
Düsseldorf. In den vergangenen Tagen ist die vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) angedachte Preiserhöhung des Semestertickets in den Fokus von Studenten, Rektoraten und Politikern geraten. Von Steigerungen in Höhe von 43 Prozent in den nächsten vier Jahren war die Rede — ausgehend von einem monatlichen Semesterticketpreis in Höhe von 42 Euro.
Diesen Zahlen widerspricht nun Rheinbahn-Pressesprecher Georg Schumacher: „Das Semesterticket kostet 18,36 Euro. Wenn die Gültigkeit für ganz Nordrhein-Westfalen gewünscht ist, kommen noch 7,67 Euro hinzu.“ Also aktuell genau 26,03 Euro maximal.
Entsprechend moderat seien die nun angedachten Preiserhöhungen in den kommenden Jahren. „Im Oktober 2015 wären das zwei Euro und in den nächsten vier Jahren jeweils im April 45 Cent.“ Macht zusammen eine Erhöhung um 3,80 Euro pro Semesterticket — allerdings nicht jährlich, sondern im Zeitraum von insgesamt viereinhalb Jahren. Freilich ist dabei nicht die übliche jährliche Preissteigerung — wie für sämtliche Tickets üblich — enthalten, die laut Schumacher „zwischen drei und vier Prozent beträgt“.
Unter dem Strich lägen die Kosten allemal deutlich unter dem Preis für das zweitgünstigste Ticket, das für Auszubildende. Es kostet 45 Euro und gilt nur am Wochenende in ganz Nordrhein-Westfalen.
Der aktuelle Semesterticket-Vertrag zwischen dem VRR und den Universitäten und Hochschulen läuft nun aus. „Der VRR musste den Vertrag kündigen, um die außerordentliche Preisanpassung vornehmen zu können“, sagt Schumacher. Damit sei das Thema aus seiner Sicht aber auch erledigt. Ab 2020 erwarte er nur noch die üblichen Preissteigerungen, die auch alle anderen Tickets des VRR betreffen. Insgesamt sei es eine einmalige außerordentliche Erhöhung um 3,80 Euro.
Schumacher hofft, dass die anstehenden Verhandlungen mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden können. Als erste namhafte Einrichtung hat inzwischen der AStA der Bergischen Universität Wuppertal den Vertrag mit dem VRR unterschrieben. Das teilte der AStA der Uni mit. Die Studentenvertreter haben die Kosten akzeptiert — aber auch Zusatzleistungen wie zusätzliche Fahrten des Uni-Express herausgehandelt.
Aus dem AStA-Umfeld der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität kommen noch keine Signale zur Einigung. Zum Thema außerordentliche Preissteigerung beim Semesterticket hat der Studentenausschuss am Mittwoch eine Info-Veranstaltung in der Uni organisiert. Titel: „Semesterticket 50 Prozent teurer?“