NRW wird 70 Sepp Maiers Dackel: Der beste Torwart war Kleff, Kleff, Kleff
Düsseldorf. Wolfgang Kleff hat Höhen und Tiefen erlebt. Höhepunkt seiner Karriere war das DFB-Pokalendspiel am 23. Juni 1973 gegen den 1. FC Köln. Originalton Kleff: „1970 gegen Everton habe ich mein bestes Spiel gemacht, aber verloren.
Das 7:1 gegen Inter Mailand war etwas ganz Besonderes, aber es zählte nicht. Der Pokalsieg war Freude pur: gut gehalten und 2:1 gewonnen.“
Sechs Mal stand Kleff bei Länderspielen im Tor. Aber Sepp Maier war der Platzhirsch. Europa- und Weltmeister wurde der Gladbacher auf der Bank: „Die Position des Torwarts ist eben nur einmal zu vergeben.“ Kleff nahm’s mit Humor. Und gab diese Geschichte zum Besten: „Jeden Morgen fragte der Sepp seinen Dackel: Wer ist der beste Torwart im Land? Und der Dackel antwortet: „Kleff, Kleff, Kleff.“
Jahrelange Trainingserfahrung hat Wolfgang Kleff in jüngerer Zeit vor einem schlimmen Schicksal bewahrt. „Ich merkte eines morgens, dass ich kein Wort mehr herausbrachte. Ich bin sofort ins Krankenhaus gefahren — Diagnose Schlaganfall. Auf der Fahrt, in der Klinik und zu Hause habe ich eisern jedes Ortsschild, jeden Begriff, der mir ins Auge fiel, so lange laut vor mich hin gesprochen, bis er verständlich war.“
Heute spricht Kleff wieder, als wäre nichts gewesen. Und freut sich, wenn er im Borussia-Park alte Weggefährten trifft. „Wir quatschen ein bisschen und klopfen uns auf die Schultern. Und nach Spielende geht jeder wieder seine eigenen Wege — bis zum nächsten Borussen-Spiel.“